Coronavirus: Mitarbeiter in Impfzentren müssen ihre Sachen packen

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Bern,

Über die Hälfte der Schweizer ist geimpft. Viele wollen aber keinen Piks. Dies verleiht nicht nur dem Coronavirus Aufwind, sondern auch der Arbeitslosigkeit.

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In der Schweiz hat die Impfmüdigkeit eingesetzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Mitarbeiter von Impfzentren müssen ihre Sachen packen.
  • Weil öfters Termine offenbleiben, braucht es auch weniger Personal.
  • Viele Angestellte hatten einen Temporärvertrag – sie müssen jetzt also weiterziehen.

Noch vor wenigen Wochen rissen sich Schweizerinnen und Schweizer um die wenigen Impftermine. Seit 14 Tagen aber gehen die Anmeldungen zurück, das Personal steht sich die Beine in den Bauch. Oder muss seine Sachen packen.

Mit Walk-in-Service gegen das Coronavirus

Immer mehr Mitarbeiter der Impzentren werden derzeit entlassen. Aufgrund der geringen Impfbereitschaft bleiben immer mehr Termine offen. Viele Center haben bereits Walk-in-Services eingeführt. Der Erfolg ist aber nur mässig.

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Immer mehr Stühle in den Impfzentren bleiben frei. Die Delta-Variante des Coronavirus macht derweil weiter Sorgen. (Symbolbild) - Keystone

So werden etwa in Luzern nach und nach Angestellte der Impfzentren entlassen. «Wenn die Impfzahlen zurückgehen, brauchen wir auch weniger Personen, die in den Impfzentren arbeiten.»

Dies sagt David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport, gegenüber Nau.ch. Das Personal sei temporär angestellt gewesen und habe keine garantierten Stunden gehabt. Nach und nach biete man weniger Personal auf.

Befristet Teilzeit, befristet Vollzeit

«Steigen die Impfzahlen wieder an, werden wir wieder mehr Personen aufbieten», sagt Dürr. Auch in Zürich müssen die Angestellten ihre Tasche packen. «Die Personalplanung richtet sich seit Beginn nach den Impfkapazitäten», sagt Lina Lanz von der Zürcher Gesundheitsdirektion.

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Seit dem 23. Dezember wird in der Schweiz gegen das Coronavirus geimpft. - dpa

Die Mitarbeiter seien hauptsächlich über Personaldienstleister wie etwa die Coople AG angestellt. Die Verträge würden sich stark unterscheiden. «Einige Mitarbeitende sind nur in einem kleinen, befristeten Teilzeit-Pensum tätig und haben nebenbei noch einen anderen Job», so Lanz.

Andere hingegen seien in einem befristeten Vollzeitpensum tätig. Und nicht zuletzt gebe es noch diejenigen, die beim Personalvermittler unbefristet angestellt, im Impfzentrum aber nur auf Abruf anwesend seien.

Bern schliesst sieben Impfzentren

Auch in Bern nimmt die Zahl der Mitarbeiter in den Impfzentren ab. Besonders ab August, wenn gleich sieben Center schliessen. «Dadurch wird auch weniger temporäres Personal benötigt», sagt Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion.

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Zahlreiche Impfpässe liegen in einer Apotheke in einem Büro auf einem Tisch. Ein Teil der Apotheker startet mit dem Ausstellen des neuen digitalen Nachweises einer Corona-Impfung. Foto: Sven - dpa-infocom GmbH

Ab August werde aber in Spitälern, Arztpraxen und Apotheken weiter geimpft. Zusätzlich gebe es mobile Teams, den Impftruck, neue mobile Impfstellen in Shoppingcentern und eine dritte Impfinformationskampagne. «Dies wird einiges an Impfpersonal erfordern», so Giebel. Angestellt wurden die Arbeitskräfte auch hier auf Zeit.

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Sollte die Impfbereitschaft also wieder zunehmen, wäre genügend Personal verfügbar. Und ganz nebenbei würde damit auch die Chance auf eine Herdenimmunität wieder steigen.

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