Coronavirus: Nur wenige Bündner Ex-Pfleger melden sich beim Kanton

Der Kanton Graubünden führte wegen des Coronavirus eine Meldepflicht für Pflegende ein. Nach einer Welle der Empörung meldeten sich bisher nur wenige.

Coronavirus Pflegeinitiative
Ein Pflegefachmann betreut einen Covid-Patienten. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Graubünden führte eine Meldepflicht für Pflegende durch.
  • Bisher meldeten sich 260 Personen, wie der Kanton mitteilt.

Vergangene Woche sorgte der Kanton Graubünden mit einem kontroversen Aufruf für Aufsehen: Wer über eine Ausbildung im Pflegebereich verfügt und derzeit nicht im Beruf arbeitet, habe sich zu melden.

Grund: Man rechne damit, dass die Zunahme der Corona-Ansteckungen die personellen Ressourcen an ihre Grenzen bringen werde. Der Entscheid sorgte unter Pflegenden für rote Köpfe. Denn: Viele hätten sich aus gutem Grund vom Beruf verabschiedet.

Coronavirus Spital
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Vorbereitungen für einen umfassenden Corona-Schutz für den Herbst zugesichert. Die Sorge um eine erneute Corona-Welle im Herbst ist gross. - Keystone

Auf Anfrage von Nau.ch erklärt die Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden, was der Aufruf bis anhin erreicht hat: «Bisher haben sich über 260 Personen gemeldet». Ob die Anzahl Meldungen den Erwartungen entspricht– dazu äussert sich der Kanton nicht. Ein Branchenkenner sagt gegenüber Nau.ch hingegen: «Aus dem Bauch heraus halte ich 260 Personen für etwas wenig.»

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Auch liegen dem Kanton keine Zahlen darüber vor, wie viele ausgebildete Pflegefachkräfte überhaupt aktuell nicht in diesem Bereich arbeiten.

Coronavirus: Bisher keine Pflegefachkräfte durch Meldepflicht im Einsatz

Doch wo kommen Pflegende, die der Melde-Aufforderung Folge leisten, denn überhaupt zum Einsatz? «Bisher wurden noch keine Pflegenden eingesetzt», heisst es bei der Medienstelle.

Sollte sich die Lage verschärfen, würden die Fachkräfte aber von verschiedensten medizinischen Institutionen kontaktiert, um einen Einsatz abzusprechen. Hier spielten Verfügbarkeit und Qualifikationen eine Rolle.

Von «roten Köpfen» will man beim Kanton derweil nichts wissen: «Nebst wenigen kritischen Rückmeldung wurden auch zahlreiche positive Rückmeldungen verzeichnet.»

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