Coronavirus: Polizisten haben wegen Skeptikern Freinehm-Verbot
Praktisch jeden Donnerstag gehen Skeptiker in Bern gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse. Für Polizisten heisst das: Freinehmen verboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Demos ziehen für Berner Polizisten bis auf Weiteres Freitag-Sperren nach sich.
- Auch Kurse müssen teilweise sistiert werden.
- Bei der Polizei-Gewerkschaft haben sich trotzdem noch keine Einsatzkräfte beschwert.
Für heute Abend ist in Bern bereits die nächste Kundgebung der Massnahmen-Skeptiker angesagt. Wie zuletzt praktisch jeden Donnerstag. Und auch heute ist die Corona-Demo unbewilligt.
Die Berner Kantonspolizei rechnet mit «erhöhtem Eskalationspotential», wie es in einer Mitteilung heisst.
Um den Schutz exponierter Gebäude sicherzustellen, ist ein grosses Polizei-Aufgebot nötig. Das kostet sehr viel Geld, kann aber möglicherweise auf die Teilnehmer abgewälzt werden.
Nebst geschlossenen Polizeiwachen haben die Demos aber auch interne Massnahmen zur Folge: Berner Polizisten und Polizistinnen dürfen ab sofort – vorbehalten einer Entspannung der Lage – am Donnerstag nicht mehr freinehmen.
Hinzu kommt: Polizisten, die «bis in späte Abendstunden im Einsatz stehen, können am Folgetag nicht im normalen Tages- und Nachtdienst eingesetzt werden».
Auch interne Ausbildungs-Kurse müssten sistiert werden, so Isabelle Wüthrich von der Kantonspolizei Bern auf Anfrage.
Gewerkschaft: «Freitag-Sperren sind nie sympathisch»
Max Hofmann, Generalsekretär des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter, lobt die Einsatzkräfte. Es hätten sich bisher noch keine Polizisten und Polizistinnen gemeldet oder beklagt. «Die Polizisten arbeiten hochprofessionell und leisten ihre Einsätze, wenn sie aufgeboten werden», sagt Hofmann zu Nau.ch.
Und weiter: «Kurs-Sistierungen und Freitag-Sperren sind nie sympathisch, aber diese gehören zum Beruf.» Man müsse Prioritäten setzen.