Coronavirus: Privatklinik vermietet Residenz für 3500 Franken

Redaktion
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Zürich,

Eine Zürcher Privatklinik hat wegen der Einreisesperre keine ausländische Klientel mehr. Für 3500 Fr. pro Nacht gibt es nun die Luxus-Coronavirus-Isolation.

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Selbstisolation während des Coronavirus: Eine der beiden Luxussuiten in der Calda-Clinic. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Calda Clinic in Zollikon ZH hat wegen der Einreisesperre keine Patienten mehr.
  • Jetzt können reiche Einheimische dort in Corona-Selbstisolation gehen.
  • Eine Gratis-Hotline wird für alle eingerichtet.

Die Calda Clinic in Zollikon ZH hilft Super-Reichen, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu leiten. In der exklusiven Reha-Klinik an der Goldküste liess sich bisher eine internationale Klientel behandeln. Etwa bei Burn-out, Alkoholsucht, Angst- und Essstörungen.

Das Luxus-Reha-Angebot mit Blick auf den Zürichsee hat seinen Preis: Ein Monat Aufenthalt mit Betreuung durch einen 12-köpfigen Stab kostet mindestens 320'000 Franken. Dazu gehört nebst Therapien auch ein persönlicher Koch, der die Speisen zubereitet.

Luxus-Suiten stehen leer

Jetzt kann die internationale Klientel wegen der Coronavirus-Reisebeschränkungen nicht mehr in die Schweiz einreisen. Auch einheimische Patienten fehlen, weil der Bundesrat derzeit keine Behandlungen mehr erlaubt, die nicht unbedingt notwendig sind.

Die beiden luxuriösen Suiten der Calda Clinic stehen leer. Die Mitarbeiter haben nichts zu tun.

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Claudia Elsig, Gründerin und medizinische Leiterin der Calda Clinic. - zvg

Das will die Klinikleitung jetzt ändern, schreibt die Zürichsee-Zeitung. In Inseraten bot die Privatklinik am Wochenende «sichere Quarantäne-Luxusresidenzen in Zürich» an.

Claudia Elsig, Gründerin und medizinische Leiterin der Privatklinik sagt: «Das Quarantäne-Angebot ist ein Versuch, ein Angebot für aktuelle Bedürfnisse zu schaffen.»

Erste Anfragen

Bereits sind erste Anfragen eingegangen. Etwa von einem älteren Ehepaar. Die Frau ist positiv auf Covid-19 getestet, der Mann hat das Virus wahrscheinlich auch, machte aber bisher keinen Test. Die Frau fühlt sich allein gelassen, die Kinder des Paares besuchen aus Angst vor einer Ansteckung ihre Eltern nicht mehr.

«Die Spitex und der Hausarzt kommen auch nicht mehr», sagt Elsig zu Nau.ch. «Wir klären noch ab, ob wir überhaupt coronapositive Menschen betreuen dürfen.»

30'000 bis 50'000 Franken für Selbstisolation

Der Lockdown dürfte in der Calda Clinik aber auch für Nicht-Infizierte leichter zu ertragen sein. Für einen Aufenthalt mit Panoramablick auf den Zürichsee braucht es allerdings etwas mehr als das nötige Kleingeld.

Die Suite mit 240 Quadratmetern kostet 3000 Franken pro Nacht. Die 280 Quadratmeter-Residenz schlägt mit 3500 Franken pro Nacht zu Buche.

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Terrasse mit Pool in der Luxus-Residenz. - zvg

Eine Selbstisolation dauert normalerweise 10 bis 14 Tage, erst dann weiss man, ob man sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Ohne Zusatzkosten macht das zwischen 30'000 und rund 50'000 Franken. «In einem Luxus-Hotel kostet eine Suite dieser Grösse mehr», sagt Elsig.

Coronavirus: Lockdown schlägt auf die Psyche

Sie ist selber Ärztin und Psychiaterin. Elsig befürchtet, dass der Lockdown vielen Menschen psychisch zu schaffen macht. Wer eine Veranlagung zu Depression oder Schizophrenie habe, könne akut krank werden. Dies durch die Unsicherheit und die Anspannung der derzeitigen Situation.

«Ich kann mir auch vorstellen, dass etwa ein Mann, dem zu Hause wegen Homeoffice und Familienstress die Decke auf den Kopf fällt, jetzt einfach einmal zwei Wochen Luft braucht.»

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Auch drinnen hat es ein Luxus-Bad. - zvg

Einen Coronavirus-Test können die Klienten in der Luxusklinik allerdings nicht kaufen. «Wir dürfen nicht jeden testen, sondern nur Personen mit entsprechenden Symptomen.»

Gratis-Hotline für alle

Die Privatklinik richtet derzeit auch eine Gratis-Hotline ein. «Sie ist ein Dienst an der Bevölkerung. Wir hoffen, dass sie in den nächsten Tagen aufgeschaltet wird», sagt Eisig.

Jeder, der psychologischen Beistand oder einen Rat brauche, könne dann anrufen. «Auch jemand, der seine Sorgen über die Bedrohung des Coronavirus mit jemandem besprechen will, kann sich melden.»

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