Das Coronavirus beschäftigt eine Handvoll Ungeimpfter weiterhin. Sie fühlen sich mit ihren Ansichten allein – und klagen über eine schwierige Partnersuche.
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Einige radikale Impfgegnerinnen und Impfgegner fühlen sich einsamer als noch vor der Pandemie. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Radikale Ungeimpfte klagen, die Suche nach Liebe sei für sie immer schwieriger geworden.
  • Auch Impfgegnerin Nancy Holten sagt, ihr gewählter Weg sei ein einsamer.
  • Ein Experte beobachtet, dass sich Geimpfte und Ungeimpfte teilweise noch immer vermeiden.
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Das Coronavirus war monatelang in aller Munde, inzwischen ist es leicht in den Hintergrund gerückt. Einige definieren sich jedoch weiterhin stark über ihre Impf- und Massnahmenkritik – und fühlen sich mit ihren Ansichten einsam.

Ein Beispiel: In Olten SO findet Ende Oktober eine Party ausschliesslich für Singles, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, statt.

Der Organisator begründet auf der Webseite, die Partnersuche sei für Ungeimpfte immer schwieriger geworden. Und: Man wolle nichts mehr mit «Massnahmenjunkies» zu tun haben.

«Pfad ist einsamer»

Das kennt auch Impfgegnerin und Ständeratskandidatin Nancy Holten. Der Ex-«Bauer, ledig, sucht»-Promi sagt zu Nau.ch: «Desto bewusster man wird, desto weniger schwingen gleich – und ja, der Pfad ist dann einsamer.»

Aber nur teilweise: «Denn ich habe ja mich.» Gemieden oder ausgeschlossen fühle sie sich aber nicht. «Ich bin ich es eher, die die Nähe zu Geimpften meidet, auch in der Familie

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Starke Meinungen zum Coronavirus, Impfungen und Massnahmen haben Freundschaften beendet. (Archivbild)
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Einige Ungeimpfte fühlen sich deshalb einsamer als noch vor der Pandemie.
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Eine von ihnen ist Nancy Holten – sie stört das aber nicht gross: «Ich habe ja mich.»
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Gemieden fühle sie sich nicht. Sie sagt: «Ich bin ich es eher, die die Nähe zu Geimpften meidet, auch in der Familie.» (Archivbild)
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Ungeimpfte, die ihre geimpften Familienmitglieder meiden – ein Phänomen, das Psycho- und Paartherapeut Reto Mischol kennt.
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Aber auch umgekehrt gibt es Menschen, die ihre impfkritische Verwandtschaft vermeiden. (Archivbild)

Sie habe nämlich bemerkt, dass einige sich «stark verändert» hätten und nicht mehr auf der gleichen Wellenlänge seien. «Ausserdem ziehe ich in der Tat sehr bewusste Menschen an. So habe ich wundervolle, wenn auch etwas weniger Kontakte.» Alle ihre engsten Freunde und ehemaligen Partner seien «impffrei».

Coronavirus: Impfgegner suchen verstärkt Kontakt zu Gleichgesinnten

Ungeimpfte, die ihre geimpften Familienmitglieder meiden – ein Phänomen, das Reto Mischol kennt. Der Psycho- und Paartherapeut aus Chur GR weiss aus Erfahrung, dass manche Impfgegnerinnen und Impfgegner weiterhin mit Andersgläubigen hadern.

Er sagt zu Nau.ch: «Sicher haben Themen wie das Coronavirus und die Impfung aktuell eine kleinere Plattform und weniger Aktualität. Das kann für Personen schwierig werden, die über deutliche Haltungen ihren Selbstwert stärken oder gar ihre Identität darüber definieren.»

Die Folge: Viele würden verstärkt den Kontakt zu Gleichgesinnten suchen. «Damit geht dann oft eine Radikalisierung einher.»

Experte rät, «sich auf das Gemeinsame zu besinnen»

Es gibt aber auch umgekehrt Impfbefürworterinnen und -befürworter, die ihre verschwörungsgläubigen Angehörigen meiden. Mischol spricht von einem «beiderseitigen Zurückziehen in die eigene Welt». Komme es gelegentlich zur Eskalation, verstärke dies den Rückzug.

Sich einfach nicht mehr zu melden, das sieht Mischol aber nicht als gute Lösung: «Beziehungsabbrüche tun immer weh, auch, wenn sie nur teilweise sind.»

Haben Sie wegen einem Corona-Streit den Kontakt zu jemandem abgebrochen?

Stattdessen rät er: «In Kontakt bleiben und sich auf das Gemeinsame besinnen, auf das, was Verbundenheit und Wert ausmacht. Unternehmen Sie gemeinsam etwas.» Manchmal tue auch einfach das Zusammensein ohne die fundamentalen Themen gut.

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