Coronavirus: Schleppende Impf-Vorbereitung bei Altersheimen
Im Januar sollen in der Schweiz als Erstes Risikopersonen gegen das Coronavirus geimpft werden. In den Altersheimen laufen die Vorbereitungen dazu eher träge.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz hofft im Januar mit der Covid-19-Impfung beginnen zu können.
- Der Bund priorisiert die besonders gefährdeten Personen für die Impfung.
- In Altersheimen weiss man die Impfstrategie des BAG zu schätzen.
Im Eiltempo buhlen Impfstoff-Hersteller um die Zulassung in diversen Ländern. So auch in der Schweiz. Schon im Januar hofft der Bundesrat und das Bundesamt für Gesundheit BAG, mit den ersten Impfungen loslegen zu können.
Gemäss Strategie des BAG haben dabei besonders gefährdete Personen Priorität. Die Impf-Kampagne dazu soll bereits in Erarbeitung sein und sobald der Impfstoff gegen das Coronavirus da ist, auch starten.
Doch wie weit ist man in der Impf-Vorbereitung in den Altersheimen?
Geschäftsführer der Curviva Bern, Sevan Nalbandian, sagt dazu: «Die Berner Altersheime sind mit Blick auf die Corona-Impfung derzeit in erster Linie mit organisatorischen Abklärungen beschäftigt. Es geht dabei um Fragen zur Infrastruktur, zu personellen und fachlichen Ressourcen, die geklärt werden müssen.»
Abwarten auf mehr Infos über neue Impfstoffe gegen Coronavirus
Erst letzte Woche habe der Kanton den Pflegeheimen eine Vorinformation zukommen lassen. Darin wurde über einen möglichen Ablauf einer Impfung gegen das Coronavirus informiert, der ähnlich ablaufen soll wie bei der Grippe-Impfung. In einem ersten Schritt muss jedes Heim seine impfwilligen Personen über eine digitale Plattform registrieren.
Später können die Altersheime die Impfstoffe bei den regionalen Impfzentren des Kantons abholen, um mit den Impfungen beginnen zu können. Ein zusätzlicher Aufwand entsteht jedoch dadurch, dass die Impfung gegen das Coronavirus voraussichtlich unter ärztlicher Supervision stattfinden muss. Die Verabreichung des Impfstoffes muss zudem dokumentiert werden.
Wie offen die Altersheimbewohner gegenüber der Corona-Impfung sind, ist gemäss Marie-Françoise Ruesch von Berner Zentrum Tertianum sehr unterschiedlich.
«Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Alter, Gesundheitszustand, Interesse am Thema, Informationsstand, etc. Gewisse Bewohnende zeigen sich sehr interessiert und möchten sich impfen lassen. Andere wiederum möchten sich gar nicht impfen lassen – auch nicht gegen Grippe.»
«Erste Gedanken zur Impfung machen»
Peter Bieri, Direktor des Alterszentrum Alenia in Gümligen BE, erklärt auf Anfrage von Nau.ch: «Wir haben unseren Bewohner und den Angehörigen erst am Montag ein Bulletin zukommen lassen. Mit dem sollen sie sich erste Gedanken zur Impfung machen, ob diese für sie überhaupt infrage käme.»
Bei der Senevita Gruppe mit insgesamt 29 Alters- und Pflegeheimen sehen die Vorbereitungen ähnlich aus, so Mediensprecherin Daniela Flückiger. Zunächst wolle man weitere Details von Bund und Kantonen abwarten. «Dann werden wir alles daran setzen, impfwilligen Bewohnern, Kunden und Mitarbeitenden die Impfung zu ermöglichen.»
Um Mitarbeiter und Bewohner auf die Impfung gegen das Coronavirus zu sensibilisieren, würden momentan Gespräche geführt und die Situation überprüft.