Coronavirus: Schutzmasken finden im Schweizer Alltag kaum Anklang
In unseren Nachbarländern gehören Schutzmasken wegen dem Coronavirus zum Alltag. Hierzulande wird in der breiten Öffentlichkeit darauf verzichtet. Wieso?
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Wochenbeginn war der Ansturm auf Bau- und Gartenmärkte vielerorts gewaltig.
- Die meisten Personen verzichteten dabei aufs Tragen einer Gesichts- oder Schutzmaske.
- Nau.ch fragt nach, wieso die Masken noch immer so unbeliebt sind.
Am ersten Tag der Wiedereröffnung aller Bau- und Gartenmärkte ist der Ansturm gewaltig. Dank der Nachfrage nach Erde und Setzlingen jubelten diese am Montag über den Mega-Umsatz.
Was man Tage zuvor schon in Österreich sehen konnte, traf auch hierzulande zu. Abgesehen von einem grossen Unterschied: Die wenigsten standen mit einer Schutzmaske in der Schlange.
In den Warteschlangen befinden sich nebst vielen Senioren auch Arbeitstätige. Die grosse Mehrheit der Wartenden verzichtet dabei auf Gesichts- oder Schutzmasken. Obwohl Virologen diese als nützlichen Schutz vor dem Coronavirus empfehlen.
Masken zum Schutz vor Coronavirus stecken am Zoll fest
«Nein überhaupt nicht», sagt Pierre Dubler, ein Gastronom aus Bern. Er sei sich einfach immer noch nicht ganz sicher, wie viel die Masken tatsächlich bringen. Zur Sicherheit hat sich Dubler trotzdem ein paar Schutzmasken im Ausland bestellt: «Die stecken momentan aber noch am Zoll fest», lacht er.
Eine andere Befragte ist der Meinung, dass in einem Baumarkt nicht zwingend eine Maske getragen werden muss. «Der nötige Abstand kann hier gut eingehalten werden», so Esther Keller (81) aus der Region Bern.
Maske im Auto aber nicht beim Einkaufen
Ähnlich sieht es Service-Techniker Björn Gfeller: «Bei engem Personenkontakt, wie zum Beispiel beim Coiffeurbesuch, finde ich das Tragen einer Maske sinnvoll.» Übertrieben hingegen sei eine Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus beim Einkaufen. «Jeder muss für sich selbst entscheiden, wo und wann er eine Schutzmaske in öffentlichen Bereichen tragen will», meint Gfeller.
Fritz Gilgen (69), ein weiterer Befragter in Niederwangen BE, hätte sogar eine Schutzmaske im Auto gehabt. Trotzdem trägt er heute keine. «Da ich fast niemanden mit einer Maske gesehen habe, entschied auch ich mich dagegen», sagt der selbstständig erwerbende Senior.
Grundsätzlich befürwortet Gilgen aber das Tragen der Masken in öffentlichen Bereichen. «Wenn es beim Eingang für alle Kunden eine Maske gäbe, würde ich sicher nicht nein sagen.»