Coronavirus: Schweizer Touris halten Terrassen über Wasser
Der bisher nasskalte Oktober in Kombination mit der Zertifikatspflicht zum Coronavirus schadet den Restaurants. Teilweise helfen aber die Schweizer Touris.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des kalten Wetters können Restaurants ihre Terrassen nicht mehr füllen.
- Einige Wirte bereiten sich schon jetzt mit Heizöfen und Decken auf den Winter vor.
- Andernorts führt das Zertifikat kaum zu Einbussen: Schweizer Touris fördern das Geschäft.
Lange konnten sich Schweizer Restaurants mit Terrassen trotz Zertifikatspflicht wegen des Coronavirus über Wasser halten. Jetzt macht aber der bisher kalte und nasse Oktober den Wirten einen Strich durch die Rechnung. Ein Lichtblick sind jedoch die Schweizer Touristen, die im Inland ihre Herbstferien verbringen.
«Die Gästeanzahl auf unserer Terrasse hat sich nicht verändert», berichtet etwa Alois Keiser, Geschäftsführer der Rathaus-Brauerei Luzern. Denn: Zu seinen Gästen zählten trotz Kälte und Nässe vermehrt Schweizer Familien - wegen des Beginns der Herbstferien.
Dies entspräche ganz der Strategie der Beiz, so Keiser: «Wir hatten bisher einen sensationellen Sommer und Herbst.» Er rechnet erst ab November mit dem Umbruch zum Wintergeschäft. «Bis dahin wird sich unser Terrassengeschäft nicht verändern.»
In Bern fehlen in den Herbstferien die Gäste
Das Gegenteil ist in der Stadt Bern der Fall. Im Tramdepot sei es trotz der grossen, bedeckten Terrasse momentan wegen der Herbstferien ziemlich ruhig, sagt Geschäftsführer Marco Mäder. Für die kalte Jahreszeit habe man bereits vorgesorgt: «Wir haben Cheminées gekauft. Damit wird die Atmosphäre nicht nur wärmer, sondern auch gleich romantischer», sagt er.
Während Mäder die Einbussen schon seit der Einführung der Zertifikatspflicht spürt, verzeichnet das Lake Side in Zürich keinen massiven Rückgang. «Mit einer buchbaren Teststation schaffen wir es, niemanden im Innenbereich ausschliessen zu müssen», so CEO Maximilian Schiedt.
Dennoch seien die Terrassen bei kühlem, regnerischem Wetter natürlich weniger besucht – so auch in den letzten Tagen. Schiedt ist hoffnungsvoll für die kommenden Monate: «Grosszügige, schöne und geschützte Aussenflächen können uns Gastronomen diesen Winter helfen, einigermassen über die Runden zu kommen.»