Coronavirus: Senioren wegen SwissCovid App bald noch handygewandter?
Wer die Tracing-App zur Coronavirus-Bekämpfung nutzen will, braucht ein neueres Smartphone. Das könnte viele Senioren ausschliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Nutzung der SwissCovid App setzt voraus, dass man ein neueres Smartphone besitzt.
- Pro Senectute bestätigt, dass vermutlich viele Senioren keine solchen Geräte haben.
- Die Corona-Pandemie habe aber zu steigendem Technologie-Interesse bei Älteren geführt.
- Die App zur Bekämpfung des Coronavirus könnte dafür ein zusätzlicher Anreiz sein.
Seit Donnerstag um Mitternacht steht die Schweizer Tracing-App zum Download bereit. 150'000 Personen haben sie in den ersten elf Stunden auf dem Smartphone installiert.
Bei einigen blieb es wahrscheinlich beim Versuch. Die Anwendung funktioniert ab Android 6 und iOS13.5. Bei älteren Smartphone-Modellen funktioniert die App nicht.
Apropos ältere Modelle: Gerade bei Senioren kann es vorkommen, dass sie – wenn überhaupt – nicht ein nagelneues Handy besitzen. Das bestätigt auf Anfrage auch Pro Senectute. «Es ist vermutlich richtig, dass viele ältere Menschen keine entsprechende Geräte haben, um die SwissCovid App zu nutzen.»
Anreiz für mehr Technologie-Know-how
Jedoch habe die erste Welle der Corona-Pandemie gezeigt, dass ein zunehmendes Interesse älterer Menschen an neuen Technologien bestehe. «Dies insbesondere, um in der aussergewöhnlichen Situation Kontakte auf digitalem Weg aufrechtzuerhalten», schreibt Pro-Senectute-Medienverantwortliche Tatjana Kistler.
Die SwissCovid App könne ein weiterer Anreiz sein, sich weiter mit neuen Kommunikationstechnologien zu befassen und digitale Kompetenzen zu entwickeln. Sowieso zeige eine neue Befragung, dass die Nutzung von Smartphones und Applikationen unter Senioren verbreiteter ist als angenommen.
Nichtsdestotrotz weist Pro Senectute auf der Webseite auf die freiwillige, neue App hin und erklärt deren Nutzung und Anwendung. Aber: Ältere Menschen sollen sich nicht ausschliesslich auf die App verlassen. «Vielmehr dient sie dazu, Ansteckungsketten zurückzuverfolgen und eine neuerliche Ausbreitung des Virus zu verhindern», so Kistler.
Funktionierende App hin oder her: Dieses Puzzlestück in der Coronavirus-Bekämpfung reiche insbesondere bei hochaltrigen Menschen nicht. «Sehr wichtig bleiben die bekannten Hygieneregeln, Abstandsempfehlungen, das Tragen einer Schutzmaske in der Öffentlichkeit und das Meiden grösserer Menschenansammlungen.