Coronavirus: Sind Nebenwirkungen nach Booster noch heftiger?
Wie auch die erste und zweite Dosis zieht die Booster-Impfung gegen das Coronavirus Nebenwirkungen mit sich. Doch wie heftig fallen diese wirklich aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Corona-Booster ist in der Schweiz für über 65-Jährige und Vorerkrankte zugelassen.
- Doch welche Nebenwirkungen trägt die dritte Impfung mit sich?
- Daten zeigen: Es gibt keine Hinweise auf stärkere Nebenwirkungen als bei den ersten Dosen.
«Nach dem Booster hat es mich tagelang ins Bett gelegt», sagt eine Leserreporterin zu Nau.ch. Sie konnte sich wegen einer Autoimmunerkrankung bereits den dritten Piks gegen das Coronavirus holen.
Die Nebenwirkungen seien viel heftiger gewesen als bei der zweiten Impfung, sagt sie. «Zusätzlich zu Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen kamen dieses Mal noch Übelkeit, Erbrechen und Gleichgewichtsstörungen hinzu.»
Eine andere, frisch geboosterte Frau (69) sagt: «Bei der ersten und zweiten Dosis habe ich nichts gespürt, dieses Mal hatte ich leichtes Fieber und Gliederschmerzen.»
Nebenwirkungen bei drittem Piks gegen Coronavirus heftiger?
Müssen wir deshalb Bedenken vor der dritten Impfung gegen das Coronavirus haben? Nein, beschwichtigt Swissmedic.
Zwar habe man zurzeit noch zu wenige Meldungen über Nebenwirkungen, um gesicherte Aussagen dazu machen zu können. Aber Daten aus dem Ausland würden zeigen, dass sich die Nebenwirkungen im Rahmen derjenigen der ersten und zweiten Dosis bewegen.
Unterschieden wird gemäss Swissmedic prinzipiell zwischen schwerwiegenden und nicht schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die nicht schwerwiegenden Meldungen umfassen dabei Schmerzen oder Rötungen an der Einstichstelle, Gliederschmerzen oder Fieber.
Schwerwiegend klassierte Nebenwirkungen sind zum Beispiel anaphylaktische Reaktionen, Herz-/Kreislaufprobleme oder Beeinträchtigungen, die eine medizinische Intervention erfordern können.
Auch internationale Quellen bestätigen: Es gibt bislang keine Erkenntnisse darüber, dass bei der Booster-Impfung andere oder schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten. So schreibt auch das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) auf seinem Merkblatt zur Impfung: «Die Impfreaktionen sind zumeist mild oder mässig ausgeprägt.» Es sei in etwa mit den Nebenwirkungen zu rechnen, die auch nach der zweiten Impfung aufgetreten oder möglich sind.
Der Immunologe Carsten Watzl ist Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) sagt zum «Spiegel» gar: «Generell wird die dritte Impfung etwas besser vertragen als die zweite.»