Coronavirus: Skeptiker feiern Ueli Maurer auf Demo-Plakat
Am Samstag zogen Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus durch Bern. Ein «Trychler»-Plakat mit Ueli Maurer sorgt im Netz für Kopfschütteln.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Demo der Massnahmenkritiker war ein Plakat mit Maurer und Berset zu sehen.
- Die Szene: SVP-Maurer im Trychler-Shirt «stupft» SP-Berset in das Hinterteil.
- GLP-Nationalrat Martin Bäumle bezeichnet das Plakat als «traurig und niveaulos».
Die Demo am Samstag lockte mehr als 10'000 Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus nach Bern. Es war der bisher grösste Protestmarsch ihrer Art und vom Aktionsbündnis Urkantone und «Freie Linke Schweiz» organisiert worden. Unter den Teilnehmern befanden sich auch viele Freiheitstrychler, die sich schliesslich auf dem Bundesplatz versammelten und die Nationalhymne sangen.
Die Demo gegen die Massnahmen des Coronavirus sorgte währenddessen am Samstag im Netz für angeregte Diskussionen. Besonders ein Plakat der lautstarken Kritiker erhielt einiges an Beachtung. Auf diesem «stupft» nämlich SVP-Bundesrat Ueli Maurer im Trychler-Shirt, Gesundheitsminister Alain Berset in das Hinterteil. Über der Szene steht geschrieben: «Ade Berset, der Lügenbaron muss gehen.»
Daneben wird für ein Nein am 28. November geworben und zwar mit den Worten: «Berset jetzt ist endgültig fertig mit deiner Lügerei und Verarscherei. Trete sofort zurück. Wir werden sowieso alle Nein stimmen für dein idiotisches Covid-Gesetz.»
Ein Foto des Plakats teilte etwa Komiker Mike Müller auf Twitter und schrieb dazu: «Weltwoche-Leser unter sich». GLP-Nationalrat Martin Bäumle teilte den Post von Müller und meinte: «Nur noch traurig und vor allem niveaulos... aber eben: «Die Geister, die ich rief...»
Damit kritisiert der Parlamentarier den SVP-Bundesrat Ueli Maurer direkt. Zur Erinnerung: Maurer sorgte im September für Aufruhr, als er sich an einem SVP-Anlass ein Trychler-Shirt überstreifte und für Fotos posierte. Die Mitglieder der Gruppierung waren damals schon länger als laustarke Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus bekannt.
Scharfe Kritik kam auch aus der Medienbranche – etwa von Daniel Foppa, dem Produzenten der SRF-Informationssendung «Rendez-vous am Mittag». Foppa teilte einen Screenshot von «Telebärn», der das fragwürdige Plakat zeigt und schrieb dazu: «Ich mag mich nicht erinnern, bei einer Grossdemo in Bern ein Plakat gesehen zu haben, das das Kollegialitätsprinzip derart verhöhnt. Ein Tiefpunkt.»