Coronavirus: Skifahrer ohne schlechtes Gewissen auf Pisten unterwegs
Die Intensivstationen in elf Kantonen sind wegen Patienten mit Coronavirus voll. Skiunfälle drohen, die Spitäler zu überlasten. Wintersportler nehmen es gelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Intensivstationen in den Spitälern von elf Kantonen sind voll.
- Nun droht, dass auch noch Patienten von Skiunfällen hinzukommen.
- Die Spitäler wären dann komplett überlastet. Was sagen Schnee-Fans dazu?
Schweizer Spitäler ächzen unter der Last des Coronavirus. Die Neuinfektionen stiegen zuletzt wochenlang an, mittlerweile stagnieren sie auf hohem Niveau.
Die Spitäler sind zu 78 Prozent belegt. Im Normalbettenbereich liegen 7,5 Prozent Corona-Patienten.
Noch schlimmer zeigt sich die Situation auf den Intensivstationen. 82,2 Prozent sind belegt. 34,7 Prozent sind Patienten mit Coronavirus. Elf Kantone melden eine Vollbelegung.
Schnee zieht Ski-Fans auf Pisten
In Schweizer Skigebieten hat spätestens seit Mitte letzter Woche mit dem neu gefallenen Schnee der Betrieb angezogen. Wintersportler zieht es in die Berge. Und schon bald geht es für viele in die Weihnachtsferien.
Laut Bund kommt es in einer Wintersaison jährlich zu 62'000 Unfällen. Und den Spitälern graut es davor, wie eine Umfrage von Nau.ch Anfang Dezember zeigte. Denn: Jeder Skiunfall, jedes gebrochene Bein, jede ausgekugelte Schulter könnte einem Corona-Patienten die Chance auf Behandlung stehlen.
Intensivstationen wegen Coronavirus schon jetzt voll
Wie gehen Wintersportler auf den Pisten damit um? Nau.ch hat sich auf den Pisten des Skigebiets Atzmännig SG umgehört.
Anina aus Rapperswil-Jona SG freut sich, dass es im Skigebiet so wenig andere Gäste hat. Ein schlechtes Gewissen, trotz der vollen Intensivstationen Wintersport zu betreiben, habe sie nicht: «Ich tue sonst alles, was ich kann, um das Gesundheitswesen nicht zu belasten.» So sei sie auch geimpft.
Ähnlich sieht es Familie Egli aus Wald ZH. Sie würden sich keine Sorgen machen, unter Umständen die Spitäler zu belasten, denn «es könnte auch zu Hause etwas passieren».
Panu auf Effretikon ZH nimmts locker: «An einen Ski-Unfall habe ich gar nicht gedacht.»