Coronavirus: So unterband Bern die Demo vom Samstag
Bern unterband am Samstag mit Erfolg die Demo von Gegnern der Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Sicherheitsdirektor Nause erklärt, wie das gelang.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Berner Kantonspolizei verhinderte am Samstag eine Demo von Corona-Massnahmen-Gegnern.
- Dazu beigetragen habe die Erfahrung ähnlicher Demos und die kantonale Covid-Verordnung.
- Zudem trug gemäss dem Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause auch das Wetter dazu bei.
Die Bilanz der Anti-Corona-Demo in Bern vom vergangenen Samstag zwei Tage danach: 170 Personen wurden weggewiesen und rund 30 angehalten. Die Kantonspolizei zeigte rund 20 Personen an, weil sie beispielsweise den Beamten drohten oder eine Amtshandlung verhinderten.
Wie viele Personen effektiv an der Kundgebung teilnahmen, will und kann die Polizei nicht sagen. Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause war den ganzen Nachmittag «auf der Gasse» und vermochte auch keine Anzahl zu nennen. Sicher steht: Es war ein winziger Bruchteil der von den Organisatoren angekündigten 50'000.
Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage, wie Bern die Unberechenbarkeit der Corona-Gegner besser antizipierte und eine Kundgebung im Keim erstickte.
Strenges Regime, Erfahrung und Wetter
Nause sieht dafür mehrere Gründe. Einerseits sei da die aktuell gültige, kantonale Covid-Verordnung. «Aufgrund des strengen Demo-Regimes im Zusammenhang mit Corona sind wir gesetzlich verpflichtet, Demos von über 100 Personen zu unterbinden.»
Andererseits seien ihm und der Polizei die Erfahrung mehrerer vorangegangener Anti-Corona-Demos in Bern zugute gekommen. «Sie zeigte, dass die Teilnehmer in Grüppchen unterwegs sind und keine Masken tragen.» So habe man die Teilnehmer der Kundgebung schnell «entlarven» und die Ansammlung einer grossen Gruppe verhindern können.
Auch die aktuelle epidemiologische Lage, welche bereits Lockerungen zuliess, habe den Berner Behörden geholfen. Nause vermutet, dass es für die Massnahmen-Gegner immer schwieriger werde, Kundgebungs-Teilnehmer zu rekrutieren. Dementsprechend hätten sich am Samstag, verglichen mit den Demos in Liestal oder Aarau, auch wenige Personen in Bern eingefunden.
Schliesslich – und da könne er selber wenig dafür – sei auch Petrus auf Nauses Seite gestanden. «Das Hudel-Wetter hat uns sicher auch in die Karten gespielt.»