Coronavirus: Sollen auch Zwölfjährige geboostert werden?
Die dritte Impfung gegen das Coronavirus wird Personen unter 16 Jahren nicht empfohlen. Das würde aus medizinischer Sicht aber durchaus Sinn machen, sagen Experten.
Das Wichtigste in Kürze
- Das BAG empfiehlt Personen über 16 Jahren nach vier Monaten eine Auffrischungsimpfung.
- Jüngeren Impfwilligen wird der Booster derzeit nicht empfohlen.
- Aus medizinischer Sicht wäre dieser aber auch ab zwölf Jahren sinnvoll, so Experten.
Im November genehmigte die Zulassungsbehörde Swissmedic die Ausweitung der Auffrischimpfung für alle Personen ab 16 Jahren.
Seither hat sich einiges getan: Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung ist mittlerweile zum dritten Mal gegen das Coronavirus geimpft. Um die rasante Ausbreitung von Omikron zu bremsen, braucht es aber eine höhere Booster-Quote.
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, wären Auffrischimpfungen bei Kindern. In den USA wurde die Booster-Impfung für 12- bis 15-Jährige bereits zugelassen. Doch das BAG wartet diesbezüglich mit einer Empfehlung zu, da es noch zu wenig Daten zum Nutzen gäbe.
Coronavirus: Booster auch bei Zwölfjährigen sinnvoll?
Nun werden erste Stimmen laut, die den Booster bei Kindern ab zwölf Jahren begrüssen würden: «Aus medizinischer Sicht ist das sinnvoll. Schliesslich nimmt auch in dieser Altersklasse die Immunität nach der ersten Impfung ab», sagt Virologe Andreas Cerny gegenüber Nau.ch.
So könne es auch bei Kindern trotz doppelter Impfung mit der Zeit wieder zu Ansteckungen kommen. Sehr wahrscheinlich würden diese Infektionen zwar nur sehr selten zu schweren Krankheitsverläufen führen. Doch das Coronavirus könne trotzdem an andere Personen weitergeben werden.
«Ich denke, das BAG und die Impfkommission werden diese Aspekte sorgfältig abwägen, bevor eine entsprechende Empfehlung gemacht wird», so Cerny.
Viel dringender sei es zum jetzigen Zeitpunkt, die Ungeimpften zu impfen und die qualifizierten Personen zum dritten Mal zu piksen.