Coronavirus: Spitäler und Armee bestellen die meisten Spuck-Schütze

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Bern,

Der Spuck-Schutz ist seit Ausbruch des Coronavirus omnipräsent. Dabei hamstern aber nicht die Detailhändlern, sondern Bund und Spitäler.

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Der Spuckschutz findet sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie in allen Supermärkten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Ausbruch der Corona-Pandemie werden Angestellte mit einem Spuck-Schutz geschützt.
  • Hauptabnehmer der Wände aus Glas oder Plexiglas war aber nicht der Detailhandel.
  • Der Bund und Spitäler bestellten im Kampf gegen das Coronavirus die meisten Glaswände.

Seit das Coronavirus auch in der Schweiz angekommen ist, hat sich so einiges verändert. So kann etwa im Supermarkt das Bargeld nicht mehr über die Kasse gereicht werden. Ein Spuck-Schutz trennt die Kunden von den Angestellten, welche durch das Glas besser geschützt werden sollen. Weil die Nachfrage innert kürzester Zeit explodierte, lässt sich derzeit kaum noch ein Spuck-Schutz finden.

Bund und Spitäler bestellten die meisten Glas-Schutzschilde

Obwohl sie im Detailhandel omnipräsent sind, war die Nachfrage für einen Spuck-Schutz beim Bund und in den Spitäler deutlich höher. Die «Kurth Glas & Spiegel AG» belieferte die Schweizer Armee mit rund tausend solcher Schutzschilde. «Nur etwa die Hälfte der Bestellungen ging an den Detailhandel oder Kosmetik-Studios» sagt Inhaber Fabian Flury gegenüber Nau.ch.

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Insbesondere die Schweizer Armee bestellte für ihre Schulungsräume dutzende solchen Spuck-Schutzmodelle bei der «Kurth Glas & Spiegel AG». - Kurth Glas & Spiegel AG

Die Armee würde ihre Schutzscheiben für Schulungsräume und für den Schalter gebrauchen. Auch der Kanton Fribourg und diverse Spitäler wurden von der «Kurth Glas & Spiegel AG» beliefert. «Zu Lieferengpässen ist es bei uns bisher nicht gekommen», erklärt Flury.

Allerdings beträgt die Wartezeit bis zur Abholung ein bis drei Tage. Soll der Spuck-Schutz geliefert werden, muss mit einer Lieferfrist von bis zu fünf Werktagen gerechnet werden. Flury rät teilweise trotzdem dazu, sich einen eigenen Spuck-Schutz zu kreieren.

Kostspielige Anschaffung gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus

«Unsere Modelle werden aus echtem Glas gefertigt», erklärt Flury. Der sogenannten «sneeze guard» kann für rund 200 Franken erworben werden. «Nachdem viele Geschäfte über einen Monat lang nicht öffnen konnten, ist eine solche Anschaffung nicht überall möglich.»

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Die Kurt Glas & Spiegel AG hat sich auf gebogene «sneeze guards» spezialisiert. - Kurt Glas & Spiegel AG

Die Glas-Variante habe den Vorteil, dass sie mit der Zeit nicht matt werde, so wie das Plexiglas-Modell. Letzteres werde wohl immer knapper, wie Fabian Flury sagt.

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Der Spuck-Schutz soll die Angestellten vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. - Keystone

Diese Verknappung spürt auch der Hersteller «Aldisplays», wie Projektleiter Bernardo Barone erklärt. «Unsere Maschinen arbeiten auf Hochdruck, die Werkstätte laufen am Limit.» Normalerweise produziert «Aldisplays» die Plexiglas-Ware in Deutschland. Wegen der erhöhten Nachfrage habe man nun zusätzliche Produzenten in der Schweiz ins Boot geholt.

Kosten für Plexiglas etwas tiefer

Bei der Nachfrage würde kein spezielles Kunden-Segment hervorstechen, so Barone. «Wir haben von Privaten bis hin zu Spitälern und Kosmetik-Studios Bestellungen erhalten.» Am beliebtesten seien der Spuck-Schutz in Grösse L und XL (für 120 Franken) und die Desinfektionsspender.

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