Coronavirus: Taskforce sieht kaum Luft für weitere Öffnungsschritte
Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes sieht wenig Luft für weitere Öffnungsschritte durch den Bundesrat. Die neuste Lagebeurteilung sieht düster aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die wissenschaftliche Covid-Taskforce des Bundes sieht die Lage kritisch.
- Für weitere Öffnungsschritte gibt es kaum Luft.
- Die neuste Lagebeurteilung sieht ein exponentielles Wachstum des Coronavirus voraus.
Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes sieht wenig Luft für weitere Öffnungsschritte durch den Bundesrat. In ihrer neusten Lagebeurteilung schätzt sie das Wachstum von Sars-CoV-2 als exponentiell ein. Jegliche Zunahme von Kontakten oder Mobilität würde zu einer weiteren Zunahme der Ansteckungen führen.
Wenn man die aktuellen Daten analysiere, müsse man derzeit von einem exponentiellen Wachstum der Pandemie in der Schweiz ausgehen. Dies heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Beurteilung der Lage. Lediglich die Genferseeregion und das Mittelland würden nach wie vor stabile Fallzahlen rapportieren.
R-Wert wird unzuverlässig
Weiter würden alle Modellierungen darauf hindeuten, dass noch zu wenig Personen durch Impfung oder durchgemachte Krankheit immun sind. Der steigende Trend werde so also nicht gebremst. Die Taskforce erwartet zudem, dass jegliche Zunahme von Kontakten oder Mobilität zu einer weiteren Zunahme der Ansteckungen führen würde.
Ein Fragezeichen setzen die Wissenschaftler hinter den R-Wert. Dieser werde in den nächsten Wochen wegen der fortschreitenden Impfungen der Risikogruppen «die Transmissionsdynamik nicht mehr zuverlässig wiedergeben».
Die kumulierte Anzahl der bestätigten Fälle über die letzten zwei Wochen liegt laut Taskforce bei 186 pro 100'000 Einwohnern. Gemäss Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) lag dieser Wert bei knapp 200; in beiden Fällen aber deutlich über dem Richtwert von 166 für weitere Öffnungsschritte.
Mindestens 9 von 10 Infektionen die heute erfolgten, seien durch die britische Variante (B.1.1.7) verursacht, erwartet die Taskforce laut ihrem Lagebericht.
Die Genferseeregion sei dieser Dynamik gegenüber der Gesamtschweiz um ein bis zwei Wochen voraus.