Coronavirus: Teenies stürzen sich nach Schulstart auf Impfung
Bisher liessen sich nur wenige Jugendliche gegen das Coronavirus impfen. Seit dem Schulstart verzeichnen aber verschiedene Kantone einen deutlichen Anstieg.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Impfung wird seit Anfang Woche für alle über 12 Jahren empfohlen.
- Bisher liessen sich nur wenige Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren impfen.
- Verschiedene Kantone melden seit dem Schulstart aber eine erhöhte Nachfrage.
Corona-Impfung bei Minderjährigen: Bis vor Kurzem haben die Behörden den Pieks nur Jugendlichen empfohlen, die wegen einer chronischen Erkrankung bereits stark beeinträchtigt sind.
Für alle anderen Teenies gab es bisher keine offizielle Empfehlung für eine Impfung gegen das Coronavirus. Entsprechend tief fiel die Impfquote bei den Jugendlichen aus: Anfang August waren nur rund 13 Prozent aller Personen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren geimpft.
Nun die Kehrtwende: Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) gibt am Montag bekannt, dass die Corona-Impfung für alle über 12 Jahren empfohlen wird. Die Delta-Variante sei «so ansteckend wie Windpocken», weswegen eine Impfung mehr Nutzen als Risiken berge.
Viele Anmeldungen in Basel und Bern
Und siehe da: Eine Umfrage in den Kantonen zeigt, dass sich seit dem Schulstart deutlich mehr Jugendliche impfen lassen.
So haben sich im Kanton Basel-Stadt bisher insgesamt über 3300 Minderjährige für eine Impfung angemeldet. 783 dieser Anmeldungen seien seit dem Schulstart Mitte August getätigt worden, heisst es bei der kantonalen Gesundheitsbehörde auf Anfrage.
Im Kanton Bern sind es sogar über 23'000 Jugendliche, die sich bisher für eine Impfung gegen das Coronavirus angemeldet haben. Dies entspricht gemäss Bevölkerungsstatistik rund 38 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren.
Alleine seit dem Schulstart vor knapp zwei Wochen hätten sich fast 2000 Jugendliche für die Impfung angemeldet. «Diese Zahlen sind soweit erfreulich und werden sicherlich noch steigen», heisst es auf Anfrage bei der Berner Gesundheitsdirektion.
Coronavirus: Impfangebot an Aargauer Schulen
In mehreren Kantonen wird sogar direkt auf dem Pausenplatz gegen das Coronavirus geimpft. Im Aargau kommen Impf-Trucks zum Einsatz und im Kanton Zürich sogenannte Impf-Mobile.
Dem Kanton Aargau liegen keine Zahlen vor, wie viele Jugendliche sich impfen lassen, da eine Anmeldung nicht mehr nötig sei. Allerdings werde zumindest das Impfangebot an den Schulen begrüsst und in Anspruch genommen: «Bisher wurden über 400 Impfungen an Schulen durchgeführt», sagt ein Mediensprecher des Kantons.
Auch schweizweit entwickelt sich die Impfquote bei Personen zwischen 10 und 19 Jahren gegen oben: Die Anzahl Personen, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, ist in den letzten zwei Wochen um rund 14 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg ist so hoch wie in keiner anderen Altersklasse.