Coronavirus: Testknappheit ist «echtes und mühsames» Problem

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Frauenfeld,

Der Winter steht bevor und schon werden die Corona-Tests knapp. Das spürt beispielsweise das Kantonsspital Thurgau. Das Problem sei «echt und sehr mühsam».

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Eine Medizinerin nimmt einen Abstrich für einen PCR-Test auf das Coronavirus. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Offenbar werden in der Schweiz die Corona-Testmateralien langsam knapp.
  • Das bestätigt der CEO der Thurgauer Kantonsspitäler.
  • Das Problem sei echt und für die Spitäler sehr mühsam.

Diese Massnahme überraschte. Der Kanton Waadt änderte am Mittwoch sein Corona-Testregime. So haben die Behörden entschieden, nur noch Personen mit den häufigsten Covid-Symptomen zu testen. Und das notabene in einem der schweizweiten Corona-Hotspots.

Salathé kritik waadt coronavirus
Die Massnahme des Kantons Waadt stösst bei Epidemiologe Marcel Salathé auf Kritik. - twitter.com/marcelsalathe_d

Das Motiv dieser Massnahme ist unklar. Möglich ist, dass die Corona-Tracer im Waadtland schlicht nicht mehr nachkommen. Denkbar ist aber auch, dass langsam aber sicher das Testmaterial ausgeht.

Letzteres Szenario zeichnet sich nämlich auch in anderen Regionen ab.

«Spüren, dass es enger wird»

Das bestätigt Marc Kohler der Spital Thurgau AG, die die beiden Kantonsspitäler in Frauenfeld und Münsterlingen betreibt. Bei den Corona-Schnelltests würden die eh schon winzigen Nachlieferungen jetzt ausgehen.

Kantonsspital Frauenfeld
Die Spital Thurgau AG betreibt unter anderem das Kantonsspital Frauenfeld. - zvg/Spital Thurgau AG

Die PCR-Tests werden im Thurgau extern von einem Referenzlabor durchgeführt. «Da spüren wir, dass es enger wird.»

Zur Absicherung und Beschleunigung der Ergebnisse habe die Spital Thurgau AG vor gut 3 Monaten eigene Geräte bestellt. «Diese beinhalten auch die Liefergarantie der notwendigen Materialien.» Verbindlich versprochener Liefertermin war die erste Novemberhälfte, dieser Termin sei inzwischen bereits nach hinten verschoben worden. «Offensichtlich ist es überall der ähnliche Engpass», mutmasst Kohler.

«Das Problem ist echt und für uns sehr mühsam.» Er schaut mit Kopfzerbrechen in die nahe Zukunft. «Wenn die Tests in zehn bis 14 Tagen wirklich kontingentiert werden müssen, dann stellt uns das vor grosse Probleme. Die relativ breite Testung muss dann zwingend eingeschränkt werden, falls das wirklich so kommt.»

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Medizinisches Personal verschliesst einen Coronatest im Waadtländer Unispital. - Keystone

Bern hat keine Probleme

Im Kanton Bern, der kürzlich eine rigorose Maskenpflicht beschloss, scheint es keine Probleme mit den Testmaterialien zu geben. «Unter Berücksichtigung der aktuellen Nachfrage, der Lagerbestände und der Liefersituation ist die Versorgung mit SARS-CoV-2 PCR-Testmaterialien bei Viollier nicht nur für die kommenden Tage und Wochen, sondern auch für die kommenden Monate gewährleistet», schreibt Gundekar Giebel, Kommunikationschef der Gesundheitsdirektion. Das Unternehmen Viollier ist die externe bernische Partnerin für die Tests.

Wie die NZZ schreibt, sei das BAG bemüht, die Liefermengen der Tests zu erhöhen. Das Bundesamt konnte demnach im Verlauf der Woche entsprechende Verträge abschliessen. Jedoch drohe auch in anderen Bereichen Knappheit. Selbst bei einfachen Plastikröhrchen, die für die Tests benötigt werden, gäbe es derzeit wochenlange Verzögerungen bei der Lieferung.

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