Coronavirus: Einsiedler ärgern sich über Fasnachts-Touristen
In Einsiedeln SZ begann am Montagmorgen ein unbehelligter Fasnachtsumzug. Über Tausend Schaulustige nahmen daran teil – vermehrt ohne Schutzmaske.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 1000 Personen widersetzen sich in Einsiedeln SZ dem Fasnachts-Verbot.
- Ein Umzug zog unzählige Schaulustige am Strassenrand an.
- Insgesamt verteilte die Polizi rund 100 Ordnungsbussen.
Am Montagmorgen fand in Einsiedeln SZ ein nicht bewilligter Fasnachtsumzug mit über 1000 Personen statt.
Das Geschehen zog unzählige Schaulustige an, wie Bilder zeigten.
Möchte jemand einen massiven Coronaausbruch in zwei Wochen in Einsiedeln prophezeien? #fckcvd pic.twitter.com/9dKr5cU61T
— Jul Gnori🔴🟡🟢((showmustgoonmaster)) (@NHLaddictCH) February 15, 2021
Die Polizei war vor Ort und griff ein, wie es auf Anfrage von Nau.ch hiess. «Wir ermahnen und appellieren an die Bevölkerung», sagte Polizei-Sprecher David Mynall am Montagmorgen.
Dennoch konnten die Beamten die Fasnächtler zunächst nicht stoppen. «Wir verteilen Bussen», so Mynall. Dies vor allem wegen des Verstosses gegen die Maskenpflicht und weil die Fünf-Personen-Regel verletzt werde.
Die Polizisten hatten zunächst auf das Gespräch gesetzt, doch erst, nachdem Bussen ausgestellt wurden, löste sich die Versammlung auf. Insgesamt wurden rund 100 Ordnungsbussen ausgestellt, wie am Nachmittag bekannt wurde.
Um weitere Ansammlungen, wie sie sich unter anderem auch vor Take-away-Ständen bildeten, zu verhindern, erklärten sich die Betreiber im Gespräch mit der Kantonspolizei Schwyz bereit, diese für heute zu schliessen. Das schreibt die Polizei in einer Mitteilung.
Coronaspreading bei der Fasnacht in Einsiedeln#SwissCovidFail
— element (@__investigate__) February 15, 2021
In der rechtsextremen Gruppe #CoronarebellenSchweiz findet man das selbstverständlich gut. pic.twitter.com/QJTAbFyTZ6
Bewohnerin sorgt sich um Ruf von Einsiedeln
Am Nachmittag sagt eine Einsiedlerin zu Nau.ch, sie nerve sich über die Fasnächtler – darunter seien auch viele Auswärtige. Der Anlass lasse nun aber die Einsiedler schlecht dastehen. Polizeisprecher Mynall weiss davon nichts..
Er sagt: «Der Grossteil der Menschen vor Ort waren tatsächlich Einheimische aus Einsiedeln oder dem Kanton Schwyz.» Dies habe man anhand der Zufahrtsstrasse festgestellt, die kontrolliert wurde. Aber: Man könne aber natürlich nicht komplett ausschliessen, dass auch Personen aus anderen Kantonen angereist waren.
CVP-Nationalrat Alois Gmür auch an der Fasnacht
Auch prominente Gäste waren an der verbotenen Fasnacht mit dabei: Der Schwyzer CVP-Nationalrat war nicht nur vor Ort – sondern rechtfertigt die Corona-Ignoranten und ihren Umzug. «In der Zentralschweiz die Fasnacht zu verbieten, ist nicht möglich», sagt er gegenüber der «TX Group».
Bei den verkleideten Gruppen seien die Sicherheitsabstände eingehalten worden, bei den Zuschauern weniger. «Aber deswegen wird die Schweiz in den nächsten Tagen nicht untergehen.»