Coronavirus: Was wollen Skeptiker mit Demo in Zürich erreichen?
Heute Samstag findet in Zürich eine Kundgebung gegen die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus statt. Die Organisatoren hoffen auf ein grosses Aufkommen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich findet heute Samstag eine Kundgebung gegen Corona-Massnahmen statt.
- Die Organisatoren wollen damit «ein Zeichen gegen den Massnahmenstaat setzen».
- Bei der zu erwartenden Teilnehmerzahl sind sich die einzelnen Organisatoren uneinig.
Heute Samstag soll um 17 Uhr auf dem Zürcher Helvetiaplatz eine Kundgebung gegen die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus stattfinden. Die letzte grosse, neben vielen kleineren Kundgebungen, fand am 27. Juni auf dem Berner Bundesplatz statt. Damals zog es rund 500 Demonstranten in die Bundesstadt.
Hinter der heutigen Kundgebung stehen etliche Vereine und Gruppierungen. Bereits eine Gegendemonstration angekündigt hat die Antifa.
— Antifa Zürich (@AntifaZH161) August 11, 2020
Mitorganisator der Kundgebung ist unter anderem «wirsindanderermeinung.ch», zu denen Patrick Jetzer gehört. Dieser rechnet heute in Zürich erneut mit 500 Personen: «Wir hoffen auf möglichst viele Teilnehmer, genügend, um ein Zeichen zu setzen», sagt er auf Anfrage von Nau.ch.
Deutlich optimistischer zeigt sich hingegen Daniel Regli, ehemaliger Zürcher SVP-Gemeinderat und Projektleiter vom Mitorganisator «Bürgerforum Schweiz». Er erwartet «zumindest das Dreifache», wie er auf Anfrage von Nau.ch schreibt.
«Natürlich wäre es mir Recht, wenn die Massen bereits strömen und 5000 kommen. Aber die Schweizerinnen und Schweizer lassen sich bekanntlich nicht so leicht auf die Barrikaden rufen», so Regli.
Die Stadtpolizei Zürich wollte auf Anfrage keine Teilnehmerzahl bekannt geben. Betont jedoch, dass es sich um eine stehende Kundgebung und keine Demonstration handle. Sonst wäre sie nicht bewilligt worden.
Änderung in der Politik zum Coronavirus gefordert
Jetzer erwartet unter den Teilnehmenden «einen repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung». Das seien Leute, die das Geschehen kritisch betrachten und Menschen, die genug haben von den Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus.
Und: «Menschen, die unsicher sind und sich anhören wollen, was Ärzte, Juristen und andere Fachleute sagen, welche die Massnahmen nicht mittragen.»
Regli glaubt, dass Menschen aller Nationalitäten und Altersstufen an der Kundgebung teilnehmen werden. Und zwar solche, die «die Corona-Politik von Bundesrat und BAG seit März 2020 unverhältnismässig und schädlich für die Bevölkerung finden». Und deswegen eine Änderung der Politik in Bezug zum Coronavirus einfordern.
Was erhoffen sich die Organisatoren der Anti-Corona-Demo?
«Die Kundgebung soll ein Zeichen setzen gegen den Massnahmenstaat», meint Jetzer. Es gebe sehr viele in der Bevölkerung, die dies nicht mittragen würden. «Ganz wichtig sind jedoch, die wissenschaftlichen und medizinischen Fakten bekannt zu machen, welche Medien kaum und zum Teil falsch beleuchten.» Auch unter Juristen gebe es kompetente Leute, welche das Vorgehen der Politik für rechtlich unzulässig halten würden.
«Der Teil der Bevölkerung, der bisher ausgeblendet und als Covidioten und Verschwörungstheoretiker beschimpft wurde, soll sich vermehrt in die öffentliche Diskussion einbringen», sagt Regli.
Deswegen fordere das «Bürgerforum Schweiz» etwa die Aufhebung des «Maskenzwangs im ÖV, in Schulen und Läden». Auch eine «schnelle Umsetzung eines längst fälligen Systemwechsels hin zu einer kontrollierten Durchseuchung inklusive eines optimierten Schutzes der Risikogruppen» gehört zu ihren Forderungen.
Letzteres gilt unter Wissenschaftlern als äusserst umstritten. Nicht zuletzt, da das Modell in Schweden nicht zum gewünschten Erfolg führte.