Coronavirus: Wie fest ausgebucht sind Hochzeitstermine dieses Jahr?
Bereits letztes Jahr haben viele Paare wegen des Coronavirus ihre Hochzeiten auf diesen Sommer verschoben. Zeigt sich das nun in einem Run auf Termine?

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen des Coronavirus hatten letztes Jahr viele Paare ihre Hochzeit verschoben.
- Registrieren Zivilstandsämter dieses Jahr nun deshalb einen Run auf Termine?
Das Coronavirus machte letztes Jahr vielen heiratswilligen Paaren ihre Pläne durcheinander. In einigen Kantonen war es zwischenzeitlich nicht mehr möglich, überhaupt noch zu heiraten.
Und da die Pandemie weiter grassiert, finden Eheschliessungen auch heuer nur mit grossen Einschränkungen statt.
So dürfen zu den Trauungen in den Zivilstandsämtern jeweils nur die Paare selbst sowie die Trauzeugen anwesend sein. Hochzeit mit Maske? Standard in diesem Jahr.

Doch wie sieht es dieses Jahr auf den Zivilstandsämtern aus? Viele Paare haben ihre Termine wegen des Coronavirus bereits vorsorglich auf dieses Jahr verlegt.
Wegen Coronavirus mehr Trauungen als sonst in St. Gallen
Das bestätigt das Zivilstandsamt der Stadt St. Gallen. «Das Jahr haben wir mit eher mehr Trauungen starten können, als in ‹üblichen› Jahren», sagt Stephanie Hutter zu Nau.ch.
Es sei noch etwas zu früh, um sagen zu können, ob es effektiv einen «Boom» gebe. «Wir sind bis jetzt gut gebucht, haben aber trotzdem noch Termine frei für Kurzentschlossene.»

Doch eine leichte Zunahme habe sich bereits jetzt gezeigt. «Im ersten Quartal hatten wir bis jetzt auf jeden Fall mehr Trauungen als es in der Vergangenheit der Fall war.» Vor allem die Frühlingsmonate seien heuer sehr beliebt. «Beim Sommer sind die meisten noch etwas zurückhaltend», so Hutter.
Das habe sicher mit dem Coronavirus zu tun. «Ich denke, dass viele dieses Mal lieber auf ‹Nummer sicher gehen› wollen. Oder wenn die Heirat jetzt stattfindet, diese dann später grösser nachholen möchten.»
Bern verzeichnet noch keinen «Hochzeits-Boom»
Die Zivilstandsämter im Kanton Bern verzeichnen dieses Jahr «bis dato keinen wirklichen Boom». Das schreibt Hans Rudolf Egli, Leiter des Zivilstands- und Bürgerrechtsdienstes. «Aus rein zivilstandsamtlicher Optik gab es im vergangenen Jahr keinen wesentlichen Rückgang», so Egli.
2020 wurden rund 4100 Trauungen vollzogen, das sind nur rund ein Prozent weniger als 2019.
Es bestehe trotz Coronavirus kein «Trauungs-Stau». Grundsätzlich entschieden sich die Paare, die «zivile Ehe» zu schliessen und mit allfälligen Festivitäten noch zuzuwarten.
Ähnlich klingt es aus Solothurn. Die Anzahl der Eheschliessungen zeige sich im Vergleich zu den Vorjahren «praktisch unverändert», so der Zivilstandsinspektor Simon Schlup.