Coronavirus: Wieder mehr ausländische Touristen – aber kaum Asiaten
Dank der gelockerten Reisebestimmungen zum Coronavirus kommen langsam wieder mehr Touristen in die Schweiz. Die grossen asiatischen Gruppen bleiben jedoch aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Dank gelockerter Reisebestimmungen kommen langsam wieder mehr Touristen in die Schweiz.
- Tourismusorganisationen berichten vor allem von mehr Gästen aus den USA und Golfstaaten.
- Bei den asiatischen Gruppen sind es aber teilweise bis zu 90 Prozent weniger als früher.
Mit den Lockerungen der wegen des Coronavirus eingeführten Reisebestimmungen kommen langsam wieder mehr Touristen in die Schweiz. Von den grossen asiatischen Reisegruppen, die vor der Pandemie an Tourismus-Hotspots die Strassen blockierten, fehlt aber immer noch jede Spur.
Wieder mehr Gäste aus den USA und Golfstaaten
«Wir dürfen nun vermehrt wieder Überseegäste begrüssen», bestätigt etwa Nicole Wenger, Direktionsassistentin von Interlaken Tourismus. «Diese kommen unter anderem aus den USA und den Golfstaaten.»
In Luzern sieht es ähnlich aus. Schon seit Anfang des Sommers kämen trotz Coronavirus wieder Touristen aus diesen Ländern in die Schweiz. «Aus Südostasien kommen aber praktisch keine Besucher», bemerkt John Casagrande, Mitinhaber des grossen Souvenir- und Uhrengeschäfts im Zentrum der Stadt.
Für den Casagrande-Laden sei diese Situation sehr herausfordernd. Grosse Reisegruppen zählten hier zu den Hauptkunden. Casagrande bestätigt: «Es kommen nur vereinzelt Gruppen. Die Gruppengrössen sind zudem gegenüber vor der Pandemie-Krise kleiner.»
Das weiss auch Sibylle Gerardi, Leiterin Unternehmenskommunikation von Luzern Tourismus: «Vor allem Asiaten reisen in Gruppen und aus diesen Ländern kommen momentan bis zu 90 Prozent weniger Touristen nach Luzern.» Dies hätten schon die Statistiken aus den ersten Sommermonaten gezeigt.
Clemens Hunziker, der Direktor des Hotels Schweizerhof in Luzern, bestätigt: «Neben den Schweizern waren unsere Hauptmärkte (seit Juli 2021) USA, Golfstaaten und Deutschland.» Mit einem Anteil von rund 50 Prozent würden aber auch im September noch die Inlandtouristen überwiegen.
Coronavirus: Wichtig für Tourismus, dass Zertifikate funktionieren
«Wir haben aber sehr viele Schweizer Gäste und es kommen immer mehr aus den Nachbarländern Deutschland und Frankreich.» Dennoch sei es für die Tourismusbranche viel einfacher geworden, seit der Bund auch Covid-Zertifikate aus anerkannten Drittstaaten akzeptiert. «Es ist sehr wichtig für uns, dass alles klappt», sagt Gerardi.
Auch in Interlaken BE heisst es vonseiten von Nicole Wenger: «Als Tourismusdestination wünschen wir uns natürlich möglichst unkompliziertes Reisen und Aufenthalte sowie gleiche Regeln für alle.»
Probleme mit internationalen Zertifikaten habe es jedoch bisher kaum gegeben. Auf Anfrage schreibt das Hotel Interlaken: «Da sie mit dem Flugzeug kommen und durch die Reisebüros und Hotels informiert werden, wissen die Gäste Bescheid.»
Man wünsche sich aber eine Kontrolle und Informationsstelle an den Grenzen, etwa am Flughafen. Also bevor die Touristen Zug fahren, in den Geschäften einkaufen oder in den Hotels übernachten, wo kein Zertifikat nötig ist.