Coronavirus: Mehrere Personen in der Schweiz positiv getestet

Am Dienstag wurde der erste Schweizer Fall des Coronavirus bei einem 70-Jährigen bestätigt. Heute Donnerstag folgen weitere Fälle.

Coronavirus BAG
Pascal Strupler, Direktor des Bundesamts für Gesundheit BAG, rechts, diskutiert mit Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Tessin wurde die schweizweit erste Person (70) positiv auf das Coronavirus getestet.
  • In weiteren Kantonen liegen nun weitere bestätigte Fälle vor.
  • Alle relevanten Informationen finden Sie im Liveticker.

20:51: Auch der Kanton Waadt vermeldet einen bestätigten Coronavirus-Fall. Beim Patienten handelt es sich um einen 49-jährigen Mann. Der Mann wurde isoliert. Auch bei seiner Frau gibt es einen Verdacht, wie der Kanton mitteilt.

19:56: Erster positiver Corona-Fall auch in Basel-Stadt. Die junge Frau habe sich in Mailand aufgehalten und erkrankte nach der Rückkehr. Der jungen Frau mit Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt geht es den Umständen entsprechend gut, schreibt das Gesundheitsdepartement.

Sie ist aktuell im Universitätsspital Basel in Isolation hospitalisiert. Der Test des Referenzlabors Genf ist noch ausstehend.

Da sie von Beruf Fachfrau in der Betreuung von Kindern und Kleinkindern sei und in einer Kindertagesstätte in Riehen arbeite, kam sie mit vielen Kindern in Kontakt. Die Kinder müssten nun 14 Tage in Quarantäne.

Zusätzlich zum ersten bestätigten Basler Fall liege mit Stand heute Abend ein positives Testergebnis des Universitätsspitals Basel für einen jungen Mann mit Wohnsitz in einem anderen Kanton vor. Der junge Mann war gemeinsam mit der erkrankten Kinderbetreuerin und weiteren Personen in Mailand. In beiden Fällen ist der Referenztest des Genfer Labors noch ausstehend.

19:39: Das Spiel der SC Rapperswil-Jona Lakers gegen Lugano von morgen Freitagabend, wird ohne Zuschauer ausgetragen. Das hat das St.Galler Gesundheitsdepartement in Absprache mit der Stadt Rapperswil-Jona entschieden.

Am Freitagabend wären mehrere Dutzend Fans aus dem Tessin nach Rapperswil-Jona gereist, um ihre Mannschaft anzufeuern. Da die Ansteckungsgefahr bei grossen Menschenansammlungen auf engem Raum sehr hoch sei, habe man sich nun zu dieser Massnahme entschieden.

17:48: Auch im Kanton Zürich ist eine Frau an dem Coronavirus erkrankt. Die Bestätigung des nationalen Referenzlabors in Genf steht jedoch noch aus. Die Person wird gemäss der Züricher Gesundheitsdirektion im Stadtspital Triemli hospitalisiert. Die Frau war bis vor einer Woche in Mailand.

Sie erkrankte am Montag, wie die Gesundheitsdirektion am Abend mitteilte. «Entgegen den kantonalen Weisungen» sei sie in einer Arztpraxis untersucht und getestet worden.

17.27: Und nun ist auch der Fall im Aargau definitiv: Im Kanton Aargau ist ein 26-jähriger Mann positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies gab die Aargauer Staatskanzlei am Donnerstag bekannt. Es handelt sich damit um den fünften bestätigten Erkrankungsfall in der Schweiz. Der Patient befindet sich im Kantonsspital Aarau in Isolation.

Sein Gesundheitszustand sei gut. Personen mit engem Kontakt zum infizierten Mann wurden unter Quarantäne gestellt. Der infizierte Mann hat sich vor rund einer Woche auf einer Geschäftsreise in Verona in Norditalien aufgehalten. Nach der Rückkehr erkrankte er und blieb zu Hause.

17.24: Die nächsten Absagen folgen bereits: Das Verteidigungsdepartement (VBS) hat seinen für Freitag geplanten Kadertag in Payerne VD wegen des Coronavirus vorsorglich verschoben. Rund 850 Personen wurden erwartet.

Schon am Mittwoch hatte die Armee wegen des Virus Rekruten im Tessin eine Ausgangssperre verhängt. Diese betrifft alle drei Standorte in Airolo, Monteceneri und Isone. Weitere Massnahmen habe die Armee zurzeit nicht ergriffen, hiess es am Donnerstag beim VBS.

16.37: Die neue Kampagne des Bundesamts für Gesundheit BAG lässt sich schnell anpassen. Der aktuell gelbe Farbcode würde bei der Verschärfung von der Normal- zur besonderen Lage auf rot wechseln. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintreffen wird, schätzt BAG-Direktor Pascal Strupler als «relativ hoch» ein.

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Coronavirus: Interview mit Pascal Strupler, Direktor Bundesamt für Gesundheit. - Nau.ch

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass analog zum Kanton Tessin schweizweit Publikumsveranstaltungen abgesagt werden müssen ist relativ hoch. Strupler ist nun zehn Jahre an der Spitze des BAG. Auch wenn er schon mehrere Epidemien miterlebt habe, sei die momentane Situation mit dem Coronavirus auch für ihn neu.

15.36: Bittere Pille für alle Marathon-Fans: Der Engadiner Skimarathon ist wegen des Coronavirus abgesagt, wie die Bündner Kantonsregierung am Donnerstag bekannt gab. Er hätte am 8. März stattfinden sollen.

Coronavirus Engadin
Der Engadiner Skimarathon zieht jährlich 14'000 Sportler an. - Keystone

Am grössten Breitensportanlass der Schweiz nehmen jährlich etwa 14'000 Sportlerinnen und Sportler teil. Am Morgen kommunizierte der Kanton, dass zwei Personen am Coronavirus erkrankt sind. Dabei handelt es sich um zwei Kinder einer italienischen Familie, wie Regierungsrat Peter Peyer an einer Pressekonferenz erklärt.

Diese hatten sich für ihre Ferien im Engadin aufgehalten. Vier weitere Personen befinden sich in Quarantäne.

Auch hat das Gesundheitsamt verfügt, dass öffentliche Veranstaltungen mit überregionalem Charakter in den Regionen Maloja, Bernina, Engiadina Bassa/Val Müstair und Moesa vorerst bis und mit 8. März 2020 untersagt sind.

14.00: Normalerweise informiert das Bundesamt für Gesundheit BAG jeden Freitag. Für heute wurde eine ausserordentliche Pressekonferenz für 14 Uhr angekündigt. Dabei lanciert es die Bevölkerungskampagne.

«Wir haben bisher noch keine Übertragung innerhalb der Schweiz festgestellt», betont Direktor Pascal Strupler zu Beginn. «Doch das kann sich schnell ändern.»

Coronavirus BAG
Pascal Strupler, Direktor BAG, rechts, spricht an der Seite von Daniel Koch, Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten, BAG, links, während einer Medienkonferenz über die Situation des neuen Coronavirus. - Keystone

Daniel Koch, Abteilungsleiter Übertragbare Krankheiten, dankt zu Beginn den Ärzten, «die sich jetzt um die beunruhigte Bevölkerung kümmern und teils an ihre Grenzen stossen».

Allen vier vom Coronavirus betroffenen Personen gehe es den Umständen entsprechend gut, sie seien in Spitälern isoliert. Alle haben sich bei Italien-Aufenthalten angesteckt.

«Weltweit sieht die Situation nicht gut aus», warnt Koch. «Die Fallzahlen in all unseren Nachbarländern steigen massiv», besonders in Italien mit bislang 12 Todesfällen. In Frankreich seien es zwei. Das System stosse voraussichtlich bald an seine Grenzen. Dann würden sich die Kantone auf schwerer verlaufende Fälle konzentrieren müssen.

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Coronavirus: So soll man sich laut BAG beim Niesen verhalten. - Bundesamt für Gesundheit

Darum setzt das BAG nun auf eine grossangelegte Informationskampagne mit Bildern und Videos.

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Coronavirus: Die BAG-Anleitung zum korrekten Händewaschen. - BAG

Dabei wird vorwiegend auf Hygienemassnahmen hingewiesen, wie beispielsweise das richtige Händewaschen oder Niesen. «Alle können einen Beitrag leisten», appelliert Kampagnenleiterin Simone Eigenmann.

Coronavirus
Das BAG lancierte am Donnerstag seine Informationskampagne zum Coronavirus in vier Sprachen. - BAG

Die Kampagne müsse gut und auf den ersten Blick verstanden werden. Sie werde in Printmedien gestreut, im Fernsehen oder auch als Flyer. Doch man müsse die Kampagne laufend anpassen, weshalb oben rechts das Datum der Lancierung stetig angepasst werde.

13.00: Der Kanton Zürich hat für 13 Uhr eine Pressekonferenz zum Coronavirus angekündigt. Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli informiert zum neusten Stand. «Wir haben noch keinen bestätigten Fall», auch wenn sie für Zürich als grössten Kanton mit den ersten Fällen gerechnet habe.

Coronavirus
Regierungsrätin Natalie Rickli entwarnt: In Zürich wurden noch keine Patienten positiv auf das Coronavirus getestet. - zh.ch

Kantonsarzt Brian Martin ergänzt: «125 Verdachtsfälle wurden getestet. Diese Zahl hat in den letzten Tagen stark zugenommen.» Alleine gestern seien es über 40 gewesen. «Die höchste Priorität hat nach wie vor der Schutz der Zürcher Bevölkerung.»

Coronavirus
Der Zürcher Kantonsarzt Brian Martin war stark mit dem Coronavirus beschäftigt. - zh.ch

Er rät unter anderem, dass Personen mit Symptomen keinesfalls mit dem Tram, Zug oder Taxi ins Spital fahren. Besser mit dem eigenen Auto oder via Ärztefon einen Krankenwagen organisieren.

Josef Widler, Präsident der Ärztegesellschaft, mahnt: «Ruhe bewahren und die Kranken sollen zum Arzt!» Denn klar sei: Beim derzeitigen Grippe-Wetter werde das Virus auch Zürich erreichen. Doch es gäbe keinen Anlass zur Hysterie.

11.12: Gross-Offensive im Tessin! Das Bundesamt für Gesundheit BAG verteilt seit Donnerstagmorgen Flyer und Plakate an Einreisende am Strassenzoll in Chiasso. Diese enthalten in vier Sprachen Hygiene- und Verhaltenstipps zum Coronavirus. Das Informationsmaterial ist gezielt auf Grenzgänger ausgerichtet.

CORONAVIRUS
Pascal Strupler, Direktor BAG, links, und Daniel Koch, Leiter Abteilung uebertragbare Krankheiten, BAG, rechts, sind aufgrund des Coronavirus im Dauerstress. - keystone

Grössere Menschenansammlungen wie Sportveranstaltungen sollen gemieden werden, heisst es auf dem A5 grossen Flyer. Ab Freitagmorgen soll das Material auch an Tessiner Bahnhöfen verteilt werden.

10.19: Nun die nächste Nachricht: Im Kanton Graubünden sind zwei Fälle des Coronavirus bestätigt. Die Personen zeigen Symptome sind jedoch in guter gesundheitlicher Verfassung, vorsorglich hospitalisiert und gut betreut.

Der Kanton Graubünden ist in engem Austausch mit dem Bundesamt für Gesundheit BAG, schreibt er in einer Mitteilung. Der Kanton informiert im Anschluss an die Medienkonferenz des BAG am Nachmittag über die aktuelle Lage im Kanton Graubünden sowie die getroffenen Massnahmen zur Prävention einer Übertragung auf weitere Personen.

09.25: Die Schweiz hat ihren zweiten bestätigten Fall des Coronavirus. Ein 28-jähriger Informatiker, der aus Mailand zurückkam, ist in Genf positiv auf das Virus getestet worden, wie die Behörden am Donnerstag mitteilen. Es gehe ihm jedoch den Umständen entsprechend gut.

Der Mann ist vor drei Tagen aus Mailand zurückgekehrt, sagte Laurent Paoliello, Sprecher des Genfer Gesundheitsdepartements. Aufgrund der weiteren Abklärungen wurden rund 15 Menschen aus dem beruflichen und privaten Umfeld des Betroffenen zu Hause unter Quarantäne gestellt.

Bundesrat Coronavirus
Bundesrat Alain Berset betonte an einer Pressekonferenz vom Mittwoch, dass die Testkapazitäten zum Coronavirus erhöht wurden. - keystone

Gemäss der «Tribune de Genève» handelt es sich um einen Genfer.

Die Gesundheitsbehörden haben inzwischen die Coronavirus-Tests auf zehn Labors ausgedehnt, die über eine Kapazität von tausend Tests pro Tag verfügen.

Bestätigung für womöglich dritten Fall steht noch aus

Am Dienstag hatte das Bundesamt für Gesundheit den ersten Fall einer Infizierung mit dem Virus in der Schweiz bestätigt. Dabei handelt es sich um einen 70-jährigen Mann aus dem Kanton Tessin.

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Interview mit Pascal Strupler, Direktor Bundesamt für Gesundheit. - Nau

Eine definitive Bestätigung des demnach dritten Falles steht noch aus. Im Kanton Aargau fiel ein Ersttest positiv aus, wie die Kantonsärztin am Mittwoch bestätigte. Eine definitive Bestätigung durch das Referenzzentrum in Genf steht noch aus.

07.08: Der Genfer Uhrensalon «Watches & Wonders» wird wegen des Coronavirus abgesagt. Dies teilten die Veranstalter am Donnerstagmorgen mit. Die Messe hätte vom 25. bis 29. April stattfinden sollen.

Genfer Uhrensalon
Der Genfer Uhrensalon 2020 wird wegen dem Coronavirus abgesagt. - Keystone

Die Risiken, welche die Reise an dieses Branchentreffen nach Genf für die Besucher, Partner und Journalisten rund um den Globus mit sich bringe, seien zu gross.

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