Crowdfunding-Plattform distanziert sich

Lara Marty
Lara Marty

Zürich,

No-Billiag-Initianten wollten mit einer grossangelegten Crowdfunding-Kampagne Geld sammeln. Dem macht «wemakeit» einen Strich durch die Rechnung.

Die Gegner der No-Billag-Initiative liegen laut einer Umfrage vorne.
Die Gegner der No-Billag-Initiative liegen laut einer Umfrage vorne. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Crowdfunding-Plattform setzt ein klares politisches Statement und stoppt die No-Billag-Sammelkampagne.
  • Die No-Billag-Initianten wollten über «wemakeit» 100'000 Franken sammeln.

«Auf unserem Konto liegen lediglich 30'000 Franken», klagten die Initianten der No-Billag-Initiative. Mit einer gross angelegten Crowdfunding-Kampagne sollte ihr Budget aufgebessert werden.

Die Initianten fürchten, dass die Verteidiger der Billag-Gebühren mit ihrer «Angstkampagne» die Abstimmung noch gewinnen könnten. Denn danach sieht es laut No-Billag-Komitee derzeit aus. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn die No-Billag-Initiative angenommen werde würde, heisst es im Schreiben, worin die Initianten um Geldspenden bitten. Damit diese möglichst grosszügig ausfallen, können Unterstützer Digitec-Gutscheine im Wert von je 1000 Franken gewinnen. Ein verlockendes Angebot, das einigen aber sauer aufstösst:

Digitec distanziert sich: «Wir haben mit dieser wemakeit ›-Kampagne nichts zu tun. Jeder kann bei uns 1000-Franken-Gutscheine bestellen.» Auch die Crowdfunding-Plattform «wemakeit» will wenige Stunden später lieber die Finger davon lassen und stoppt die Sammelaktion. Damit würden sie ein klares politisches Statement setzen, erklärt Johannes Gees, Mitgründer von «wemakeit». Als Staatsbürger sei ihm die No-Billag-Initiative zu extrem. Und da «wemakeit» ein privates Unternehmen sei, könnten sie selbst entscheiden, welchen Themen sie eine Plattform bieten und welchen nicht. Dass die No-Billag-Kampagne überhaupt online gestellt wurde, sei einem Mitarbeiter zu verschulden, dem die Brisanz der Thematik nicht bewusst gewesen sei, erklärt Gees gegenüber Nau. Die Geschäftsleitung habe aber sofort reagiert, die Kampagne gestoppt und sich bei den Initianten entschuldigt. Reaktionen seitens des No-Billag Komitees hat es laut Gees bisher keine gegeben.

Gegen Montagmittag wurde die Crowdfunding Aktion gestoppt.
Gegen Montagmittag wurde die Crowdfunding Aktion gestoppt. - Screenshot Twitter

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