Dalai Lama

Dalai Lama: 3000 Tibeter protestierten in Zürich nach Zungen-Video

Gestern demonstrierten in Zürich fast 3000 Menschen für den Dalai Lama. Ein Tibeter sagt, wieso er das buddhistische Oberhaupt nach dem Zungen-Video verteidigt.

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Kelsang (72) erklärt, wieso er für Dalai Lama einsteht. - Nau.ch / Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Tibeterinnen und Tibeter demonstrierten am Mittwoch in Zürich für den Dalai Lama.
  • Der 72-jährige Kelsang spricht von einem «kulturellen Missverständnis».
  • Das buddhistische Oberhaupt forderte zuletzt einen Bub auf, seine Zunge zu lecken.

In Zürich demonstrierten am Mittwoch rund 3000 Tibeterinnen und Tibeter für ihren Dalai Lama. Das buddhistische Oberhaupt geriet jüngst weltweit in die Kritik.

In einem Video, das viral ging, küsst er einen Bub auf den Mund. Daraufhin fordert er ihn auf, seine Zunge zu lecken. Später entschuldigte sich der Dalai Lama für den angeblich missverständlichen Vorfall.

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Der Dalai Lama streckt einem Bub die Zunge raus und bat ihn, sie zu lecken. - YouTube

«Kulturelles Missverständnis»

Der 72-jährige Demonstrant Kelsang erklärt nun, wieso sich die tibetische Community trotz kritischer Stimmen für den Dalai Lama einsetzt. Er glaubt, es handelt sich um ein «schreckliches kulturelles Missverständnis. Im tibetischen Kulturkreis hat die Zunge überhaupt nichts mit Sex zu tun», erklärt er gegenüber Nau.ch.

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Kelsang spricht von einem «scherzhaften Necken». - Nau.ch / Nico Leuthold

Deshalb seien die Tibeter schockiert, dass die Heiligkeit des Dalai Lamas angeschwärzt wird. Das Video sei total aus dem Kontext der damaligen Begegnung gerissen worden. Ausserdem: «Die ganze Welt weiss, dass er für Toleranz, Gewaltlosigkeit, Frieden und Zwischenmenschlichkeit steht.»

Verstehen Sie, wieso die Tibeterinnen und Tibeter den Dalai Lama im Zungen-Lutschen-Fall verteidigen?

Über 30 Jahre habe Kensang für den Dalai Lama gearbeitet. Er kenne ihn als Menschen und könne mit voller Überzeugung sagen: Dem Dalai Lama ist als buddhistischer Mönch nichts wichtiger als seine Gelübde. Sexuelles Fehlverhalten ist ein Verbot in diesem Gelübde – «das würde Dalai Lama nie tun», sagt der Tibeter überzeugt.

Demo war deutlich grösser als erwartet

Die Veranstaltung hatte im Vorfeld angegeben, dass etwa 300 Menschen an der Demonstration teilnehmen würden. Gestern lief aber ein Vielfaches mit. Die Stadtpolizei Zürich teilt auf Anfrage von Nau.ch mit, dass 2500 bis 3000 Menschen teilnahmen.

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