Dalai Lama: Chef der Tibeter-Exilregierung verteidigt ihn
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Video des Dalai Lama mit einem indischen Jungen ging wegen einer Zunge viral.
- Die tibetische Exilregierung vermutet hinter der Kampagne pro-chinesische Quellen.
- Führer Penpa Tsering verteidigte das buddhistische Oberhaupt vor Journalisten.
Das Video löste weltweit Kritik aus: Der Dalai Lama küsst einen Bub auf den Mund und fordert ihn auf, seine Zunge zu lecken. Dafür streckt das buddhistische Oberhaupt seine Zunge raus. Später entschuldigte er sich für den Vorfall.
Nun äussert sich der Führer der tibetischen Exilregierung zu dem Vorfall und verteidigte den Dalai Lama. Penpa Tsering verwies am Donnerstag gegenüber Reportern darauf, dass das Video wahrscheinlich von «pro-chinesischen Quellen» beworben worden sei.
«Es bedarf keiner Erklärung, wer davon profitieren würde, wenn das Image seiner Heiligkeit bröckelt.» Und weiter: «In Anbetracht des Umfangs und Ausmasses der orchestrierten Schmutzkampagne kann der politische Aspekt dieses Vorfalls nicht ignoriert werden.»
Er forderte einen Buben auf, seine Zunge zu lutschen – sollte der Dalai Lama zurücktreten?
Tsering sagte, dass tibetische Beamte herausgefunden hätten, dass die ursprünglichen Anstifter für das virale Video, pro-chinesisch waren. Der Führer der tibetischen Exilregierung listete zudem die vielen «herzlichen Arten» auf, mit denen der Dalai Lama schon Menschen begrüsste. Einschliesslich politischen Führern.
«Kuscheln, jemandem die Nase zuhalten, Streiche spielen und sich auf andere Weise an fröhlichen Interaktionen beteiligen. Das sind alles Teile des öffentlichen Repertoires des Dalai Lama», so Tsering.
Dazu gehöre auch das Berühren der Stirn, was er bei der Veranstaltung im Februar mit dem Jungen getan habe. «Aus buddhistischer Sicht ist dies die höchste Ehre. All dies ist Teil der Eskapaden Seiner Heiligkeit.» Tsering betonte zudem: «Die Bemerkung über die Zunge war zur Belustigung anderer gedacht».