Dänikon-Hüttikon: Hälfte der Lehrer weg – sind Eltern schuld?

Katharina Lehmann
Katharina Lehmann

Regensdorf,

Nach jahrelangem Schulstreit wurde der Primarschule in Dänikon-Hüttikon ZH die Selbstverwaltung entzogen.

Dänikon-Hüttikon ZH
Die Primarschule in Dänikon-Hüttikon ZH. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Primarschule Dänikon-Hüttikon ZH tobt ein jahrelanger Schulstreit.
  • Auf Lehrerexodus und Elternkämpfe folgte der kollektive Rücktritt der Schulpflege.
  • Nun wurde der Schulgemeinde das Recht auf Selbstverwaltung entzogen.

Die Hälfte der Lehrer ist weg und Eltern bekämpfen sich gegenseitig – in der Primarschulgemeinde Dänikon-Hüttikon ZH muss nun der Kanton eingreifen.

Der Zürcher Regierungsrat hat der Schulgemeinde das Recht auf Selbstverwaltung entzogen. Damit gibt es die Primarschulpflege, oberste Behörde in einer Schulgemeinde, in Dänikon-Hüttikon ZH nicht mehr.

Ein externes Organ soll vorübergehend die Geschicke der Schulgemeinde leiten, wie die «NZZ» berichtet.

Machtkampf um die Schulpolitik

Der Konflikt in Dänikon-Hüttikon ZH zieht sich bereits über Jahre. Bei den Schulpflegewahlen im Jahr 2022 kam es zu einem Machtwechsel, der die Dynamik weiter verschärfte.

Die Arbeit der Schulpflege wurde durch die Einführung des altersdurchmischten Lernens (AdL) stark beeinflusst. Immer mehr Eltern kritisierten die Schulverwaltung und wünschten sich Veränderungen.

Die Folgen der Schulreform

Im Jahr 2022 beschlossen die neuen Schulpflege-Mitglieder eine Umstellung des AdL-Systems. Sie wollten nur noch zwei Jahrgänge pro Klasse führen, was zu massiven Protesten führte. Viele Lehrerinnen und Lehrer erwogen, ihre Stellen zu kündigen, auch der Schulpräsident stellte sich vor seinem Rücktritt gegen die Pläne.

Elterngruppierungen mit unterschiedlichen Auffassungen mobilisierten ebenfalls. Transparente und Flyer wurden verteilt, um auf die drohende Kündigungswelle der Lehrerschaft hinzuweisen.

Ein kollektiver Rücktritt als letzte Konsequenz

Nach dem Rücktritt von mehr als der Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer im Sommer 2023 brach die Situation vollends zusammen. Ende 2024 folgte der kollektive Rücktritt der Schulpflege. Sie warf dem Elternverein vor, ihre Arbeit zu torpedieren.

Bist du zufrieden mit dem aktuellen Schulsystem?

Bis zur Wahl der neuen Schulpflege im Mai wird nun laut der «NZZ» ein externer Leiter die Schulgemeinde führen.

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Kommentare

User #1078 (nicht angemeldet)

Schule ganz schliessen und den Lehrauftrag an die umliegenden Gemeinden verteilen wäre das Beste

User #2021 (nicht angemeldet)

Und die Legokopfeltern können mit Zurechtweisung ihrer Kinder nicht umgehen und drohen der Lehrerschaft.

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