Darf Greta Thunberg nach Palästina-Posts am Davoser WEF teilnehmen?
Klima-Aktivistin Greta Thunberg sorgt mit pro-palästinensischen Posts für Aufsehen. Wird ihr nun die Einladung für das WEF 2024 in Davos verwehrt?
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg postet in den sozialen Medien pro-palästinensische Beiträge.
- Ob die Schwedin 2024 am Davoser WEF teilnehmen kann, ist noch unklar.
- Das Forum erlebte in der Vergangenheit eine Leidensgeschichte mit dem Nahost-Konflikt.
Mit Beiträgen auf X, vormals Twitter, sorgt Klima-Aktivistin Greta Thunberg derzeit für mächtig Wirbel. Sie zeigt eine deutlich pro-palästinensische Haltung. Dabei wird ihr sogar vorgeworfen, judenfeindliche Organisationen zu unterstützen. Steht ihre Einladung für das World Economic Forums (WEF) nun auf der Kippe?
Die 20-Jährige hat in Davos nämlich schon mal für Aufsehen gesorgt. Ihre «Our House Is on Fire»-Rede von 2019 ging in die Geschichte des Forums ein. Auch in den Folgejahren blieb sie eine Schlüsselfigur des Gipfels. Zuletzt besuchte sie die Veranstaltung im Jahr 2023.
Klaus Schwab, der Gründer des World Economic Forums (WEF), sagt in einem Statement: «Wir verurteilen die Terroranschläge der Hamas gegen Israel aufs Schärfste.» Er fordert zudem den Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza und betont die Wichtigkeit, einen «grösseren regionalen Krieg zu verhindern».
Wie sich seine Äusserungen auf die Einladungen des WEF 2024 auswirken, bleibt undeutlich. Richtlinien für den Umgang mit antisemitischen Akteuren gibt es keine, wie die «Handelszeitung» schreibt. Das WEF gibt sich bedeckt: «Das World Economic Forum unterstützt alle Bemühungen zur Förderung der Stabilität in der gesamten Region.»
Erhält Greta Thunberg eine Einladung ans WEF?
Doch kommt Greta Thunberg im Januar 2024 nun nach Davos oder nicht? Darauf hat das Forum noch keine Antwort. Die Teilnehmerliste werde erst kurz vor dem Event enthüllt, heisst es auf Anfrage der Zeitung lediglich. Man verspreche aber über 2500 engagierte Köpfe.
Das WEF erlebte mit dem Nahost-Konflikt eine lange Leidensgeschichte. Friedensnobelpreisträger Jassir Arafat griff Israel am WEF 2001 in seiner Rede an. Er war als Chef der palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) eingeladen worden. Im Folgejahr blieb ihm die Einladung verwehrt.
Und während das Forum Neutralität anstrebt, führten Sanktionen zum Ausschluss Russlands seit 2022: Keine Kooperation mit sanktionierten Personen oder Institutionen. So lautet die Devise des WEF nach Russlands Einmarsch in die Ukraine.