Darum finden Ostschweizer plötzlich so viele tote Vögel
Fragende Gesichter in der Ostschweiz: Vermehrt werden dort tote Schwalben entdeckt. Was dahinter steckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Graubünden sind vermehrt tote Schwalben aufgefunden worden.
- Der Grund: Die Tiere wurden von kaltem und nassem Wetter überrascht.
- Sie sind derzeit unterwegs in Richtung Afrika.
In einigen Regionen der Südostschweiz sind in den vergangenen Tagen vermehrt tote Schwalben gefunden worden. Das wirft Fragen auf – ein Vogelexperte erklärt, wie es dazu kommt.
Gegenüber der Lokalzeitung «Südostschweiz» sagt Hobby-Ornithologe Christoph Meier-Zwicky: «Im Moment findet ein intensiver Vogelzug von Insektenfressern in Richtung Afrika statt. Plötzlich wurden die Tiere in den letzten beiden Wochen abrupt von schlechtem, kaltem Wetter mit viel Regen überrascht und konnten nicht mehr weiterfliegen.»
Die Folge: Manche Tiere seien tödlich verunglückt.
Unterkühlt und verhungert
Die Dauer der Kälte und Nässe habe einen Einfluss auf die Vögel und ihre Nahrung. «Längere Unwetterphasen durchnässen und unterkühlen die Vögel. Weil weniger Insekten fliegen, verhungern sie.» Kleinere Vögel hätten damit mehr zu kämpfen als grosse.
«Machen können wir da leider nichts, das ist Natur. Verluste auf dem Vogelzug treten immer wieder auf.» Gefahren für die Schwalben und alle anderen Zugvögel würden überall lauern.
Nun könne sich die Situation aber wieder etwas bessern: Das sonnige und warme Wetter sei für die Vogelzüge gut. Sie würden bei wenig Wolken direkt über die Alpen ziehen können, so der Vogelexperte.
Experte rät zur Vogel-Rettung
Doch was tun, wenn man selbst einen kranken Vogel findet? Man könne aktiv werden und das Tier retten, rät Meier-Zwicky: «Wir können sie ins Haus nehmen, trocknen und wärmen – bestenfalls unter einer Wärmelampe.» Das Tier könne man anschliessend in eine abgedunkelte Schachtel legen und in eine Pflegestation bringen.
Bei frisch ausgeflogenen Jungvögeln sollte man jedoch aufpassen. Diese sollte man nicht nach Hause nehmen – denn die Eltern würden sie weiterhin füttern.