Darum nerven dieses Jahr weniger Wespen
In diesem Sommer fliegen in der Schweiz auffällig wenig Wespen herum. Laut Experten hat dies verschiedene Ursachen – das Wetter spielt eine wichtige Rolle.
Das Wichtigste in Kürze
- 2023 ist in der Schweiz laut Experten ein unterdurchschnittliches Wespenjahr.
- Der nasse Frühling könnte dabei eine Rolle spielen.
- Gewisse jährliche Schwankungen sind grundsätzlich aber normal.
Viele Menschen nerven sich im Sommer über Wespen. Ob beim Chillen auf der Terrasse oder beim Grillieren im Garten: Immer wieder tauchen die gelb-schwarzen Tiere auf.
2022 waren die Insekten besonders auffällig. In Deutschland sprach man sogar von einem «Wespenjahr». In der Schweiz waren die eigentlich harmlosen Tiere ebenfalls aggressiver als auch schon.
Doch heuer präsentiert sich die Lage ein bisschen anders. Im Vergleich zum Vorjahr scheinen die Wespen etwas weniger zahlreich und aggressiv zu sein.
Hannes Baur, Insektenforscher am Naturhistorischen Museum Bern, bestätigt diesen Eindruck gegenüber Nau.ch: «Ich kann nur konstatieren, dass dieses Jahr nicht viele Wespen unterwegs sind. Letztes Jahr war es ein durchschnittliches Jahr, dieses Jahr unterdurchschnittlich.»
Allerdings lässt sich das nicht mit Zahlen belegen. Denn detaillierte Daten zur Aktivität der Wespen werden nicht erhoben.
Das sagt auch Sarah Huwiler, stellvertretende Medienverantwortliche bei Pro Natura. Zudem gibt sie zu Bedenken, dass es bei den Wespen «lokal sehr unterschiedlich» aussieht.
Wetter als wichtigste Ursache für Wespen-Mangel
Dass es von Sommer zu Sommer Differenzen gibt, sei indes nicht ungewöhnlich. Huwiler sagt: «Jährliche Schwankungen sind normal und haben verschiedene Ursachen.»
Eine davon ist laut Huwiler das Wetter: «Ist der Frühling beispielsweise sehr nass, kann das negative Folgen für Wespen und Hornissen haben.»
Ähnlich sieht es Baur vom Naturhistorischen Museum. Es sei recht unklar, was die Gründe seien. Er nennt jedoch auch die äusseren Bedingungen: «Es könnten da mehrere Faktoren im Spiel sein, etwa das Wetter zu kritischen Zeiten in der Populationsentwicklung.»
Anders ist es übrigens bei den Mücken, wie Huwiler erklärt: «Die Mücken beispielsweise profitieren, wenn es immer wieder regnet und sich Wasserstellen bilden, wo sie ihre Eier ablegen können. Daher gibt es bei feuchtem Wetter eher mehr Mücken als bei trockenem.»