«Das Klavierspiel» wird restituiert
«Das Klavierspiel» ist eines von vielen Werken, welche als NS-Raubkunst identifiziert wurden. Nun wurde die Zeichnung restituiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Werk «Das Klavierspiel» wurde von den Nazis im Jahr 1939 beschlagnahmt.
- Nun wurde die Zeichnung restituiert.
Die Zeichnung «Das Klavierspiel» von Karl Spitzweg (1808-1885) ist eines der als Raubkunst identifizierten Werke aus der Kunstsammlung Gurlitt. Als letztes dieser bis anhin insgesamt 14 Werke wurde es nun restituiert.
Spitzwegs Zeichnung «Das Klavierspiel» ist am Montag auf Wunsch der Erben des ehemaligen Besitzers an das Auktionshaus Christie's übergeben worden. Das teilte das Kunstmuseum Bern am Dienstag mit.
Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat das Werk in Absprache mit dem Kunstmuseum Bern restituiert.
Ehemaliger Eigentümer war der jüdische Musikverleger Henri Hinrichsen, den die Nationalsozialisten 1942 in Auschwitz ermordeten. 1939 hatten sie die Zeichnung bei ihm beschlagnahmt; 1940 kam sie in den Besitz des für die Nationalsozialisten tätigen Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt. Der Kaufpreis wurde auf ein Sperrkonto überwiesen.
1500 Werke wurden bei Gurlitts Sohn entdeckt
Bei einer Kontrolle entdeckten Ermittler 2012 bei Hildebrand Gurlitts Sohn Cornelius in dessen Wohnungen über 1500 Kunstwerke. Die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern veranlassten eine Untersuchung der Provenienz und der Erwerbsumstände der aufgefundenen Werke. 2014 verstarb Cornelius Gurlitt, die Kunstwerke vermachte er dem Kunstmuseum Bern. Bereits 2015 wurde unter anderem «Das Klavierspiel» als NS-Raubkunst identifiziert.
Die Rückgabe gestaltete sich indes schwierig. «Insbesondere aufgrund der komplexen Erbfolge und der weitverzweigten Familie des Restitutionsberechtigten konnten die Modalitäten der Rückgabe erst jetzt geklärt werden.» Dies heisst es dazu in der Mitteilung.