Jäger sollen künftig zu zweit auf Wolfsjagd – das sagt Graubünden
Nach Fehlabschüssen bei der Wolfsjagd fordert die Gruppe Wolf Schweiz ein Vier-Augen-Prinzip. Der Bündner Jagdinspektor zeigt sich offen für den Vorschlag.
Das Wichtigste in Kürze
- Neue Regeln sollen weitere Fehlabschüsse bei der Wolfsjagd vermeiden.
- Die Gruppe Wolf Schweiz fordert daher ein Vier-Augen-Prinzip.
- Der Bündner Jagdinspektor findet den Vorschlag prüfenswert.
In der Schweiz kam es bei der Wolfsjagd zu mehreren Fehlabschüssen. Zuletzt erschoss ein Wildhüter in Graubünden drei Luchse statt Wölfe. Und im Wallis wurden Wölfe aus nicht zum Abschuss freigegebenen Rudeln erlegt.
David Gerke, Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz, sieht den hohen politischen Druck als Ursache für diese Fehler. Er fordert deshalb bei «SRF», dass die Wildhut künftig zu zweit auf Wolfsjagd gehen soll.
Das Vier-Augen-Prinzip soll eine bessere Überprüfung ermöglichen. Die Wolfsjagd findet oft nachts statt, was die Identifikation der Tiere erschwert. Selbst mit Wärmebildkameras können Fehler passieren.
«Zu zweit unterwegs zu sein, ist immer gut»
Das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden bedauert, dass einer der Wildhüter fälschlicherweise Luchse abgeschossen hat.
Adrian Arquint, Bündner Jagdinspektor, sagt bei «SRF»: «Dieser Vorfall muss jetzt im Detail geklärt werden, um daraus Schlüsse zu ziehen, die vielleicht auch für die zukünftige Wolfsregulation von Vorteil sind.»
Arquint findet den Vorschlag von Naturschützer Gerke prüfenswert: «Zu zweit unterwegs zu sein, ist immer gut.» Er betont jedoch, dass die Umsetzung von den verfügbaren Personalressourcen abhängt.