Demütigung von Tessiner Rekrut wird von einer Mutter zurückgewiesen

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Zürich,

Ein Skandal-Video aus der RS machte national die Runde. «Das Ganze war ein Anflug von jugendlicher Dummheit», sagte die Mutter eines betroffenen Rekruten nun.

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Die Soldaten bewerfen ihren Kollegen in Emmen LU mit Steinen und Kastanien. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Video bewerfen Rekruten einen Kameraden zur Strafe mit Steinen und Kastanien.
  • Die Militärjustiz kümmert sich um den Vorfall.
  • Die Mutter eines betroffenen Kollegen weist die Mobbing-Vorwürfe nun zurück.

Eine fragwürdige Strafmassnahme eines Tessiner Rekruten – auf Video festgehalten – sorgte im Oktober national für Schlagzeilen: Offenbar auf Befehl ihres Vorgesetzten starten seine Mitrekruten damit, ihren Kollegen, mit Steinen und Baumnüssen zu bewerfen. In den Medien war immer wieder von «Steinigung» zu lesen. Und die Debatte hält an: Erst kürzlich bezeichnete ein Militärmagazin den Vorfall als «Fake News» – die Gruppe Schweiz ohne Armee zeigte sich empört und sprach von einer «krassen Verharmlosung».

Das Video spielte der Vater des betroffenen Rekruten den Medien zu und warf Mobbing vor. Diesen Vorwürfen widerspricht nun die Mutter eines anderen Rekruten. Gegenüber «20 Minuten» sagt sie, das Video sei aus dem Kontext gerissen und die Bestrafungsaktion sei «ein Anflug von jugendlicher Dummheit» gewesen.

Das Cover der Zeitschrift «Schweizer Soldat».
Nun mischt das Magazin «Schweizer Soldat» in der Debatte mit. - Screenshot/Schweizer Soldat

Die Rekruten hätten sich gut verstanden und der «Steinigungs»-Skandal habe sie sogar enger zusammengeschweisst. Offenbar hätte sich der Tessiner Rekrut gar bei seinen Kameraden entschuldigt, dass das Video durch seinen Vater publik wurde.

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Steinewerfende Rekruten: Verteidigungsminister Guy Parmelin spricht Klartext. - Nau

Als «absolut inakzeptabel» bezeichnete Verteidigungsminister Guy Parmelin damals den Vorfall gegenüber Nau. Dieser forderte «personelle Konsequenzen» und keine «Alibi-Strafen». Die Untersuchungen der Militärjustiz  laufen noch immer. Mit einem Urteil sei in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.

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