Permafrost

Der Permafrost in der Schweiz ist vielerorts weiter aufgetaut

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Bern,

Die Schweizer Alpen erleben eine fortgesetzte Auftauphase des Permafrosts, wie aktuelle Messungen zeigen.

permafrostboden
Eine der PERMOS-Messstationen auf dem Schilthorn in den Berner Alpen. (Archivbild) - sda - Cécile Pellet

Der Permafrost in den Schweizer Alpen ist vielerorts weiter aufgetaut. An den meisten Standorten in 10 bis 20 Metern Tiefe waren die Temperaturen 2023 leicht wärmer als im Jahr davor, wie Messungen des Schweizer Permafrostmessnetzes Permos zeigten.

An einigen Standorten seien allerdings auch leicht tiefere Permafrosttemperaturen gemessen worden, wie die Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) am Donnerstag mitteilte.

Das hydrologische Jahr 2023, das von Oktober 2022 bis September 2023 dauerte, war das wärmste seit Beginn der Messungen im Jahr 1864. Für den Permafrost positiv ausgewirkt hat sich laut der SCNAT aber, dass in diesem Zeitraum wenig Schnee fiel.

Einfluss von Schneemangel und Temperatur

So fehlte die isolierende Schneedecke im Winter, wodurch sich die Bodenoberfläche abkühlen konnte. Die Eisgehalte in den Böden haben deshalb je nach Standort im Vergleich zum Vorjahr etwas zu- oder abgenommen.

Wie die Messungen weiter zeigten, waren die aufgetauten obersten Schichten des Permafrosts im Sommer 2023 an den meisten Standorten ähnlich dick wie im Rekordjahr 2022. Am Schilthorn in den Berner Alpen war die Auftauschicht mit über 13 Metern im Jahr 2023 etwa dreimal so mächtig wie vor 20 Jahren.

Seit dem Jahr 2000 dokumentiert Permos den Zustand und die Veränderung des Permafrosts in den Schweizer Alpen. Als Permafrost wird ständig gefrorener Boden bezeichnet, der in der Schweiz etwa fünf Prozent der Landesfläche bedeckt. Taut er auf, kann der Boden an Stabilität verlieren, was beispielsweise zu Hangrutschungen, Felsstürzen oder Murgängen führen kann.

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Kommentare

User #3191 (nicht angemeldet)

In den vergangenen zwei Jahren haben Schweizer Gletscher 10% ihres Eises verloren. Das doppelte Volumen des Bielersees ist damit verschwunden. Es stimmt natürlich, dass Gletscher einst bis nach Zürich reichten und dann wieder zurückgingen. Während der Römerzeiten waren sie teilweise noch kleiner als heute. Das ist auf die Eiszeiten und Zwischeneiszeiten zurückzuführen. Auch aktuell erleben wir eine Zwischeneiszeit. Anders als bei den Römern kommt nun aber auch noch der menschengemachte Klimawandel hinzu. Deshalb verändern sich die Gletscher jetzt viel schneller als je zuvor. Die Bergflanken haben durch das Abschmelzen des Eises an Stabilität verloren. Das Sonnenlicht wird durch die Ablagerungen weniger stark zurückgestrahlt, was die Schmelze beschleunigt. Ein sogenannter «Rückkopplungseffekt». Dürren und Hitzewellen sind mit dem fortschreitenden Klimawandel 10x wahrscheinlicher geworden. Wir haben es in der eigenen Hand, einen Teil der Folgen des Klimawandels zu verhindern. Studien zeigen, dass Lenkungsabgaben mit vollständiger Rückverteilung mehrheitsfähig sein können, wenn sie verstanden werden. Bei einer Lenkungsabgabe bezahlt man für den CO2-Ausstoss – bekommt aber das Geld danach pro Kopf wieder zurück. Wer weniger CO2 verbraucht, kann am Ende sogar Geld gewinnen.

User #5298 (nicht angemeldet)

Und das nach dem kältesten Winter seit Quintillionen von Jahren...

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