Deutsche Dreadlock-Sängerin gibt Lauwarm Ratschlag
Das Wichtigste in Kürze
- Ronja Maltzahn gibt der Berner Reggae-Band Lauwarm einen Ratschlag.
- Sie soll sich nicht auf Kommentarspalten konzentrieren, sondern Gespräche suchen.
- Maltzahn wurde wegen ihrer Dreadlocks im März von einem Konzert ausgeladen.
Nach der Hälfte ihres Auftritts wurde die Band Lauwarm aus der Berner Brasserie Lorraine geworfen, ihr Konzert abgebrochen. Grund: Gäste störten sich daran, dass weisse Musiker Dreadlocks trugen. Eine Frisur, die auch schon der deutschen Sängerin Ronja Maltzahn zum Verhängnis geworden war.
Die deutsche Reggae-Musikerin wurde im März von der Klimabewegung «Fridays For Future» in Hannover von einem Konzert ausgeladen. Die Situation von Lauwarm kann sie also gut nachfühlen. Mit einem der Berner Musiker hat sie nun auch gesprochen, wie sie gegenüber «Bunte» sagt.
Sie habe ein schönes Gespräch mit Musiker Jessy gehabt, erzählt sie. Dabei sei es ihr auch wichtig gewesen, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen und einen Ratschlag zu geben: «Ich finde es wertvoll, persönliche Gespräche zu suchen und sich nicht in Kommentarspalten und dieser sprunghaften, grossen Diskussion zu verlieren.» Denn dort werde sich nicht ganzheitlich ausgetauscht, der Kontext fehle oft.
Sie selbst führte nach ihrer aufsehenerregenden Ausladung viele persönliche Gespräche, auch mit Personen, die direkt von Alltagsrassismus betroffen seien. Sie fände es sehr wichtig, dass in der Gesellschaft über Rassismus diskutiert werde, so Maltzahn. Frisuren seien ein Teilaspekt davon, der rausisoliert zu «verqueren Diskussionen führt, die eigentlich am Thema vorbeiführen. Das finde ich sehr schade».
Sie habe auch mit der Ortsgruppe «Fridays for Future Hannover» gesprochen, so Maltzahn. Diese habe ihr vorgeschlagen, die Dreadlocks abzuschneiden, sich für die Forderung später entschuldigt. Maltzahn: «Diese Forderung ist nicht tragbar.» Deshalb bleibt sie ihrer Frisur treu.