Deutsche Karnevalsgruppe Negerköpp gerät unter Beschuss
Auch in Köln führt der Name und die Kostüme einer Faschingsgruppe zu Diskussionen. Nun ziehen die «Negerköpp» die Reissleine.

Das Wichtigste in Kürze
- In Köln steht die Faschingsgruppe «Negerköpp» im Zentrum rassistischer Vorwürfe.
- Ähnlich wie der Basler Gugge «Negro Rhygass» nahm der Druck aus der Bevölkerung zu.
- Die Basler «Negro Rhygass» wollen trotz der Vorwürfe an ihrem Namen festhalten. Bis jetzt.
Die Basler Gugge «Negro Rhygass» war diesen Sommer in aller Munde: Der Name und das Logo haben seit dem «Negro-Fescht» eine hitzige Debatte ausgelöst. Was darf die Fasnacht und was ist zu viel? Ist der Name und das Suget rassistisch? Vergangene Woche haben die Beteiligten an einer Mitgliederbesprechung die Köpfe zusammengestreckt und einen Entscheid getroffen: Den Namen wolle man zwar beibehalten, das Logo soll jedoch zur Disposition gestellt werden. Aktuell steht auch eine Faschingsgruppe aus der Umgebung Köln unter Beschuss: Die «Negerköpp» müssen sich ähnlichen Anschuldigungen stellen.

Aggressionen aus der Bevölkerung
Ähnlich wie die Negro Rhygass, führen auch die Kölner Faschingsgruppe «Negerköpp» für rote Köpfe. Im Jahre 1978 taufte sich die Karnevalsgesellschaft «Frecher Negerköpp» auf diesen Namen und bildet einen «festen Bestandteil des Frechener Karneval», wie das Nachrichtenportal express.de Ende August schrieb. Nach jahrelangen Anschuldigungen hat nun auch die Faschingsgruppe reagiert und sich umbenannt. Insbesondere mit Aggressionen aus der Bevölkerung musste die Faschingsgruppe immer wieder umgehen. Wie auch bei der Basler Gugge «Negro Rhygass» stand deren Auftritt in der Kritik rassistischer Vorwürfe.
Die Gesellschaft fühlt sich diskiminiert
Die Kostüme der «Negerköpp» zeigen schwarze Gesichter, Federschmuck und Felle. Obwohl man darauf geachtet hat, nicht politisch diskriminierend oder anzüglich zu sein, hätten wohl Name und Aussehen gereicht, die Gesellschaft zu diskiminieren, so die Vorsitzende des Vereins. Aufgrund dessen habe die Gesellschaft die Reissleine gezogen und sich kurzerhand umbenannt: Per sofort nennt sich die Feschingsgruppe «Wilde Frechener». Die Gruppe wird sich zwar weiterhin mit dem Thema Afrika auseinendersetzen, jedoch mit Fokus auf die Tierwelt.

Namensänderung führt zu Kündigung von Mitgliedern
Seit der Namensänderung der Gesellschaft «Negerköpp» seien laut Medienberichten drei Mitglieder aus Protest gegen die Namensänderung ausgestiegen. Heute zählt die Karnevalsgesellschaft noch 16 Mitglieder. Wie die Kölner hat auch die Basler Gugge «Negro Rhygass» von Anfang an sämtliche Rassismus-Vorwürfe von sich gewiesen. Ob die «Negros» den Vorwürfen stand halten oder sich schlussendlich doch auch mit einer Namensänderung abfinden wird, steht noch offen.