Die Russen kommen: Gedanken zum Osterfest
Heinrich Vettiger (SVP) ist Stadtrat von Wetzikon. Im Gastbeitrag teilt er seine Gedanken zu Frieden und Krieg.
Das Wichtigste in Kürze
- Heinrich Vettiger teilt im Gastbeitrag seine Gedanken zu Krieg und Frieden.
- Letzterer könne nur geschaffen werden, wenn wir miteinander reden.
- Vettiger ist Stadtrat in Wetzikon und SVP-Mitglied.
Aus den westlichen Medien hören wir verstärkt, die Russen würden Europa überfallen, wenn sie nicht in der Ukraine gestoppt werden. In diesem Kontext wird vermehrt vom Dritten Weltkrieg gesprochen.
Der aufmerksame Bürger wird jedoch feststellen, dass die Schlagkraft des Bären in der Ukraine nicht zu überzeugen vermag.
Auf der anderen Seite sind die „Guten“ und Freunde der Demokratie und letztere haben sich für ihre „Werte“ seit Jahrzehnten in verschiedenen Ländern militärisch eingesetzt.
Da wären z.B. Persien (1953 Regimechange), Vietnam (1964-73), verschiedene Eingriffe in Mittelamerika und Chile (1972 – 1989), Somalien (1992 – 1994), Afghanistan (2011 – 2020), Irak (2003), Libyen (2011) und Syrien (2014+) um nur einige Länder zu nennen.
Eventuell haben wir das ja alles vergessen oder verdrängt und leiden an einer kognitiven Dissonanz.
Die Generation, welche den Zweiten Weltkrieg noch erleiden musste, stirbt altersbedingt aus und die nachfolgenden, kriegsunerfahrenen Generationen haben offensichtlich keine Vorstellung von den Widerlichkeiten eines Krieges, denn sonst würden sie nicht „Waffen für den Frieden“, sondern Verhandlungen fordern.
Auch der Geist der Kriegsgegner aus der Vietnam-Zeit scheint verschwunden zu sein.
Ich wünsche mir, dass Ostern eine Rückbesinnung auf die Tatsache herbeiführt, dass wir eine Menschheits-Familie sind, und dass Frieden nur geschaffen werden kann, wenn wir miteinander reden.
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Zum Autor: Heinrich Vettiger ist seit 2014 Stadtrat in Wetzikon (Ressort: Tiefbau, Umwelt + Energie) und Mitglied der SVP Wetzikon.