Die Wahlbeteiligung zur Zersiedlungsinitiative ist noch gering

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Bern,

Die Eidgenossen lassen sich dieser Tage nur schwer zum abstimmen bringen: Die Wahlbeteiligung bei der brieflichen Abstimmung ist gering.

Briefwahl
Die Sicherheit der Briefwahl im Wallis wird erhöht. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag entscheidet die Schweiz über die Zersiedlungsinitiative.
  • Bisher konnten sich nur wenige Stimmbürger dazu durchringen, brieflich abzustimmen.

Am kommenden Abstimmungssonntag entscheiden die Schweizer Stimmbürger über die Volksinitiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung», kurz: «Zersiedelungsinitiative».

Das Interesse der Eidgenossen allerdings ist begrenzt, wie die Nachfrage von Nau zeigt.

Desinteressierte Berner

In der Stadt Bern gingen bisher rund 26'100 Abstimmungszettel ein. Als es im März um No-Billag ging, waren es gleichentags deren 40'308. Die Selbstbestimmungsinitiative (SBI) brachte es im vergangenen November in Bern am Donnerstag vor der Abstimmung dann noch auf knapp 33'000 Stimm-Couverts.

Auch die Bieler scheinen sich für die Zersiedelungsinitiative nur mässig zu interessieren: «Bis jetzt haben wir 5‘500 Couverts erhalten, was eine Stimmbeteiligung vom 17.6 Prozent entspricht», erklärt Julien Steiner, Vize-Staatsschreiber.

Im November, als es um die SBI ging, hatten immerhin 2000 Bieler mehr ihr Stimmcouvert eingeworfen.

Fleissige Baselbieter

Die Wahlbeteiligung in Basel Stadt lag am Donnerstag vor der Abstimmung zur SBI bei 48.6 Prozent. «Die Stimmbeteiligung in der Stadt Basel liegt heute bei 34,4 Prozent», sagt Sprecher Marco Greiner. Zersiedelung scheint kein Thema zu sein, das die Bebbi an die Urne bringt.

Da zeigen sich die Kantons-Schwestern im Baselbiet fleissiger: «Bis gestern waren es 2071 Couverts. Bei der SBI waren es am gleichen Tag 1900 Couverts», sagt Tobias Fischer, Abteilungsleiter der Einwohnerdienste Liestal BL. Er betont aber, dass Faktoren wie Ferien einen grossen Einfluss auf die Anzahl eingesendeter Couverts habe. Zudem könne ein «einzelner Tag mehr oder weniger problemlos mehrere hundert Couverts ausmachen».

Wichtige kantonale Abstimmungen

Aktuell ist auch nicht zu erwarten, dass toute la Suisse sich an den Urnen versammeln würde. Dabei gibt es besonders auf kantonaler Ebene durchaus wichtige Entscheide zu fällen. Die Berner beispielsweise entscheiden über Polizei- und Energiegesetz.

Basel Stadt und Land müssen entscheiden, wie die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich künftig aussehen soll. Und die Städter stimmen zudem über eine neue Steuervorlage ab.

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