Drei Preisverleihungen an den 45. Solothurner Literaturtagen
An den 45. Solothurner Literaturtagen finden gleich drei Verleihungen von Literaturpreisen statt.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Grand Prix Literatur und die Schweizer Literaturpreise vergibt das Bundesamt für Kultur (BAK) zum zweiten Mal im Rahmen der Solothurner Literaturtage.
Der Grand Prix Literatur geht in diesem Jahr an die Bündner Autorin Leta Semadeni für ihr Gesamtwerk, das sowohl Lyrik als auch Prosa, Romane und Kinderbücher umfasst.
Mit je einem Schweizer Literaturpreis zeichnet das BAK Prisca Agustoni («Verso la ruggine»), Jachen Andry («Be cun rispli»), Fanny Desarzens («Galel»), Eugène («Lettre à mon dictateur»), Lioba Happel («Pommfritz aus der Hölle»), Lika Nüssli («Starkes Ding») und Anne-Sophie Subilia («L'Épouse) aus. Die Schreibenden werden für die Preisverleihung nach Solothurn reisen.
Leta Semadeni, die ihre Texte auf Vallander und Deutsch verfasst, erhält zudem im Rahmen der Solothurner Literaturtage am Samstag und am Sonntag eine Carte Blanche. Den Spezialpreis Vermittlung erhält das Projekt «Schulhausroman», das Schülerinnen und Schüler mit erfahrenen Autorinnen und Autoren zusammenbringt. (Freitag, 19.5.)
Am Samstag wird der Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2023 verliehen. Nominiert sind fünf Bücher in drei Landessprachen: Albertine und Germano Zullo für «Le Livre bleu», Hélène Becquelin und Élisa Shua Dusapin für «Le colibri», Niels Blaesi für «ABC Schweiz»/«ABC Suisse», Elanor Burgyan und Giorgio Volpe für «Il grande alveare» sowie Tom Reed für «Lea und Finn langweilen sich». Die Schreibenden wie die Illustratorinnen und Illustratoren werden an der Preisverleihung anwesend sein. Wer die Auszeichnung erhält, wird erst dann bekannt.
Mit dem Solothurner Literaturpreis für ein Gesamtwerk wird Gertrud Leutenegger ausgezeichnet. Sie veröffentlicht seit 1975 Romane, Essays, Gedichte und Theaterstücke. Zuletzt ist von ihr im Herbst der Band «Partia. Notate» erschienen, Prosaminiaturen, die während Jahrzehnten parallel zur Prosa, Lyrik und Dramatik der Autorin entstanden sind und in denen sie über das Erzählen reflektiert. Ihr letzter Roman «Späte Gäste» ist 2020 erschienen. Der Preis war im letzten Jahr nicht vergeben worden, weil er neu aufgestellt wurde. Leutenegger wird an der Preisverleihung vom Sonntag anwesend sein.