«Dumm»: Kita-Leiterin lästert über Kind – Eltern zeigen sie an
Eine Kita-Leiterin in Kilchberg ZH hat gegenüber zwei Kolleginnen ein Kind als «dumm» bezeichnet. Daraufhin zeigten sie die Eltern des Zweijährigen an.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Kita-Leiterin ist vorm Bezirksgericht Horgen ZH gelandet.
- Sie hat einen zweijährigen Buben gegenüber zwei Kolleginnen als «dumm» bezeichnet.
- Weil die Aussage «in hörbarer Lautstärke» geäussert wurde, zeigten sie die Eltern an.
Eine Kita-Leiterin in Kilchberg ZH sorgte im Frühling 2023 für Aufsehen. Sie bezeichnete gegenüber zwei Kolleginnen einen zweijährigen Buben als «dumm». Und fragte, was mit ihm «falsch laufe». Grund für die Aussage war rein, dass das Kind trotz hoher Temperaturen darauf bestand, seine Jacke anzuziehen.
Die Eltern erstattet daraufhin Anzeige – denn die Aussage wäre «in hörbarer Lautstärke» geäussert worden. Ausserdem hätte in der Kita schon seit einiger Zeit vieles im Argen gelegen, sagt die Mutter gegenüber «20Minuten». Das vorherige Team musste gehen. Es standen Vorwürfe im Raum, dass Kinder geschüttelt, angeschrien und zum Essen gezwungen wurden.
Es folgte die Zahlung einer Prozesskaution von 1600 Franken. Danach nahm sich die Staatsanwaltschaft dem Fall an. Sie fordert, dass die Frau zu einer Geldstrafe von 1200 Franken und eine Busse von 300 Franken verurteilt wird.
Dagegen hat die Kita-Leiterin allerdings Einsprache erhoben. Somit landete der Fall vor dem Bezirksgericht Horgen ZH, wo sie freigesprochen wurde. Laut Gericht wurde die strafrechtliche relevante Schwelle für den Tatbestand der Beschimpfung nicht erreicht.
Prozess sollte als Denkzettel dienen
Die Eltern akzeptieren dies. «Wir hoffen, dass der Prozess der Kindererzieherin als Denkzettel dient», so die Mutter weiter. «In einer Vorbildfunktion ist es wichtig, wie man sich gegenüber Kleinkindern verhält.» Sie würde ja nicht immer rational agieren.
Für sie war vor allem wichtig, dass die Krippe on den Behörden unter die Lupe genommen wird. «Und dass die dafür verantwortliche Person nicht einfach die Kita wechseln. Und an einem anderen Ort gleich weitermachen kann», sagt die Mutter.
Ihr Zweijährige besucht mittlerweile eine neue Kita. Für sein Wohlbefinden hätte es sich auf jeden Fall als richtig erwiesen, die Reissleine zu zeihen.