E-Zigaretten: Immer mehr Schweizer Teenies rauchen
Es gibt sie in allen Farben und Geschmacksrichtungen: E-Zigaretten. Eine Umfrage zeigt, dass sie vor allem bei Jugendlichen beliebt sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Berner Umfrage konsumierten letztes Jahr zwei Prozent mehr Teenager E-Zigis.
- In der Westschweiz rauchen ganze 30 Prozent der 14- bis 17-Jährigen E-Zigis.
- Sogenannte Puff Bars locken Junge mit schrillen Farben und süssem Geschmack.
Experten schlagen Alarm: Immer mehr Menschen in der Schweiz rauchen E-Zigaretten – besonders Jugendliche und junge Erwachsene.
Unisanté und die Gesundheitsförderung Wallis haben eine neue Studie zum Thema veröffentlicht. Sie zeigt: Unter den befragten 14- bis 17-jährigen Westschweizern haben rund 30 Prozent im letzten Monat Puff Bars benutzt. Puff ist Englisch für den Zug an einer Zigarette. Davon rund ein Drittel mindestens zehnmal, also regelmässig.
Mehr als die Hälfte habe auch schon Werbung für diese Produkte gesehen. Das meist im Internet oder in den sozialen Medien, aber ein Viertel auch an Kiosken. Dort kauft gut die Hälfte der Konsumierenden ihre Produkte.
Auch in Bern dürfte sich der E-Zigi-Konsum zuletzt erhöht haben: Dort hat das Blaue Kreuz 12- bis 17-Jährige befragt. Demnach haben 2021 vier Prozent von ihnen monatlich E-Zigaretten geraucht, 2022 rund sechs Prozent.
Aus dem Aargau gibt es ebenfalls Zahlen. Im Jahr 2021 wurde an den dortigen Berufsschulen und Gymnasien eine Befragung durchgeführt. Das Ergebnis: Bei den 15- bis 17-Jährigen konsumieren rund sieben Prozent mindestens wöchentlich E-Zigaretten.
E-Zigaretten locken Junge mit Farben und süssem Geschmack
Die Organisation Sucht Schweiz warnt insbesondere vor sogenannten Puff Bars, die erstmals 2020 auf dem Schweizer Markt auftauchten. In einer Mitteilung schreibt sie dazu: «Sie sprechen vor allem junge Menschen an. Sie sind in einer Vielzahl von Farben und oft süssen Geschmacksrichtungen erhältlich und sind mehrheitlich unauffällig.»
Puff Bars und ihre Nachahmerprodukte seien klein und würden oft wie Textmarker oder USB-Sticks aussehen. «Diese Einweg-E-Zigaretten können zu starker Nikotinabhängigkeit führen und enthalten ein Gemisch von Substanzen, deren Wirkung noch unbekannt ist.»
Trotzdem bestehe in der Mehrheit der Kantone diesbezüglich noch immer keine Regulierung und kein Jugendschutz. Sucht Schweiz hat nun ein Informationsblatt für Teenager und Eltern zusammengestellt, um über den E-Zigi-Konsum aufzuklären.