Eier-Knappheit in der Schweiz: Leere Regale vor Ostern
Die Schweiz erlebt eine unerwartete Eier-Knappheit. Supermärkte melden leere Regale bei bestimmten Eierklassen, während die Nachfrage steigt.
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In den Schweizer Supermärkten herrscht derzeit eine ungewöhnliche Situation. Einige Eierklassen sind knapp und die Regale teilweise leer, wie der «Tages Anzeiger» berichtet.
«Schlimmste Jahr seit 2016»
Mario Hodel, Geschäftsleiter des Eierhändlers F&F und Präsident der Schweizer Eiervermarkter, erklärt dazu:
«Überall in Europa gibt es einen massiven Eiermangel, es ist das schlimmste Jahr seit 2016.»
Die Grossverteiler reagieren auf die Knappheit. Sowohl Migros als auch Coop setzen verstärkt auf Importeier, um den Bedarf zu decken.
Gründe für den Mangel
Die Eierknappheit hat mehrere Ursachen. Ein Hauptgrund ist die gestiegene Nachfrage in der Schweiz. «Wir brauchen massiv mehr Eier, als wir erwartet haben», sagt Eiervermarkter Hodel gegenüber dem «Tages Anzeiger».
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Der Appetit auf Eier hat zugenommen, da sie als proteinreiche und kostengünstige Alternative zu Fleisch gelten. Zusätzlich verschärft die weltweite Vogelgrippe die Situation.
In den USA mussten bereits über 22 Millionen Nutzvögel getötet werden. Auch in europäischen Ländern wie Deutschland und Italien sind Hühnerställe betroffen.
Eier: Auswirkungen auf Preise und Verfügbarkeit
Trotz der Knappheit bleiben die Eierpreise in der Schweiz bisher stabil. Die Produzentenpreise für Schweizer Eier werden im Herbst für das nächste Jahr festgelegt.
Für Importeier müssen die Händler jedoch mehr bezahlen. Die Migros erwartet, dass die Knappheit «bis mindestens Ostern und allenfalls ein paar Tage darüber hinaus» anhalten wird.
Das teilt Sprecher Tobias Ochsenbein mit. Auch Coop geht von einer ähnlichen Dauer aus.
Langfristige Planung und Flexibilität
Die Eierproduktion benötigt rund eineinhalb Jahre Vorlaufzeit. «Es handelt sich um ein Naturprodukt, wir können die Produktion nicht kurzfristig auf Knopfdruck erhöhen.»
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Das erläutert Daniel Würgler, Präsident des Verbandes der Schweizer Eierproduzenten Gallosuisse.
Flexibilität für Konsumenten gefragt
Für Konsumenten bedeutet dies, in den kommenden Wochen flexibler zu sein. Würgler sieht darin kein Problem: «Man kann gut auch braune Eier färben.»
Die Branche arbeitet bereits daran, die Nachfrage für 2026/27 möglichst genau abzuschätzen.