Frauenfeld TG: Eier-Mangel in der Migros – das ist der Grund
In der Migros in Frauenfeld TG leert sich das Eierregal. Ein schweizweiter Engpass macht den Händlern im Kanton Thurgau zu schaffen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Migros in Frauenfeld TG kämpft mit einem Eiermangel.
- Die Nachfrage ist schweizweit deutlich gestiegen.
- Regionale Freilandeier werden zu einem raren Gut.
Wer in Frauenfeld TG in der Migros seine Frühstückseier erwerben will, muss sich derzeit mit der Auswahl nicht lange aufhalten: Am Samstagvormittag war dort nur noch eine Sorte vertreten.
Auf einem vor den Regalen aufgestellten Schild heisst es laut der «Thurgauer Zeitung» dazu: «Aufgrund des schweizweiten Engpasses bei Schweizer Freilandeiern ist es leider möglich, dass einzelne Artikel kurzfristig nicht verfügbar sind.»
Die Nachfrage nach Hühnereiern ist drastisch gestiegen.
Inflation: Kunden greifen vermehrt zu Eiern
Nämlich um etwa zehn Prozent seit dem Jahr 2022, erklärt Migros-Mediensprecherin Estelle Hain. Mit einem derart starken Wachstum habe laut ihr niemand gerechnet.
Auch Coop räumt ein, dass man die «Verfügbarkeit von Importeiern erhöht» habe, äussert Mediensprecher Thomas Ditzler.
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Dass Eier mittlerweile als günstige und gesunde Proteinwunder gelten, macht sich in Zeiten der Inflation bemerkbar.
Daniel Würgler zeigt als Präsident des Branchenverbands der Schweizer Eierproduzenten auf: Gerade heimische Freilandeier erfüllen den Wunsch nach Regionalität, guten Tierwohlstandards und niedrigen Preisen.
Nun liege jedoch ein Mangel an Auswahl vor, der nicht so leicht ausgeglichen werden könne. «Die Eierhändler müssen etwa 1,5 Jahre im Voraus planen und abschätzen, wie die Nachfrage sein wird», begründet Würgler.
Bessere Preise: Guter Zeitpunkt für Verhandlungen
Für die Produzenten sei jetzt ein guter Zeitpunkt für Preisverhandlungen. Diese seien überfällig, weil die derzeitigen Preise die Kosten bei Freiland-Haltung oft nicht decken würden. «Lieber nachhaltig vernünftige Preise als kurzfristig hohe», äussert Würgler dabei zur Preisgestaltung.
Mehrere Hofbesitzer lassen gegenüber der «Thurgauer Zeitung» einblicken, wie sich die hohe Nachfrage auf ihren Betrieb auswirkt.
Mitunter würden Grosshändler bereits versuchen, ihren Konkurrenten die Erzeugerbetriebe abzuwerben. Das führt auch unter den Landwirten zu Erstaunen, die eine solche Situation bislang noch nicht erlebt haben.
Langfristig müsse man wohl schweizweit die Produktion erhöhen und die Ställe ausbauen.
Die Bewilligungsverfahren seien jedoch langwierig und unterlägen strengen Auflagen. Dass die Baukosten aktuell sehr hoch sind, mache den Ausbau zudem nicht sonderlich attraktiv.