Eigene Spur für Fahrgemeinschaften am Genfer Zoll
Um den grossen Verkehrsandrang am Zoll in Genf zu verringern, soll eine Spur für Fahrgemeinschaften eingerichtet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Grenze Thônex-Vallard GE soll eine eigene Spur für Fahrgemeinschaften entstehen.
- Auf diesen Spuren müssen dann mindestens zwei Personen im Fahrzeug sitzen.
Zehntausende Pendler überqueren täglich die Grenzen bei Genf. Am Zoll von Thônex-Vallard GE sollen Fahrgemeinschaften künftig bevorzugt behandelt werden. Für sie wird eine spezielle Fahrspur eingerichtet – ein in Europa einzigartiges Pilotprojekt.
Die Strecke wird in den Stosszeiten zwischen 6.00 und 9.00 Uhr in Richtung Frankreich-Schweiz und von 15.30 bis 18.30 Uhr in die andere Richtung geöffnet sein. Das teilten das Genfer Infrastrukturdepartement und das Unternehmen ATMB (Autoroutes et Tunnel du Mont Blanc) am Donnerstag mit.
Nur nicht allein
In den Fahrzeugen müssen mindestens zwei Personen sitzen. Nach einer Präventionsphase wird die französische Polizei Missbrauch mit Bussen von bis zu 22 Euro ahnden.
Ziel ist es, die Verkehrslawine am Zoll zu verringern. Im ganzen Kanton Genf werden täglich 600'000 Bewegungen an den Grenzen erfasst. Staus gehören zum Alltag der Grenzbewohner.
1600 Fahrzeuge pro Stunde
Der Zoll Thônex-Vallard wurde wegen seines hohen Verkehrsaufkommens ausgewählt. «Bis zu zu 1600 Fahrzeuge überqueren dort pro Stunde die Grenze. 17'000 sind es an normalen Tagen und 22'000 an kritischen», sagte Chrystelle Charat vom Genfer Infrastrukturdepartement.
Der Anteil der Fahrgemeinschaften, die den Grenzübergang Thônex-Vallard benutzen, liegt aktuell bei 11 Prozent. Laut dem Genfer Infrastrukturdepartement wäre die Verkehrsbelastung bei einem Anstieg dieses Anteils um 8 Prozent gleich tief wie während der Sommerferien.
Mitfahrgelegenheiten sollten es möglich machen, rund ein Drittel der der Zeit auf diesem Abschnitt einzusparen, sagte Florian Grange, Projektmanager für Innovation und Entwicklung bei ATMB. Nach einer Testphase von einem Jahr wollen die Behörden eine erste Bilanz ziehen.