Wolf: Zweites Rudel im Kanton Waadt nachgewiesen
Im Waadtländer Jura wurde kürzlich ein junger Wolf gesichtet. Nun ist bestätigt worden, dass sich ein zweites Rudel in der Region aufhält.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Waadt lebt jetzt ein zweites Wolfsrudel.
- Die französischen Wildtierbehörden wurden wegen der Grenznähe informiert.
- Jetzt soll das Rudel überwacht sowie seine Zusammensetzung dokumentiert werden.
Der Wolf breitet sich auch in der Romandie weiter aus. Im Kanton Waadt hat sich im vergangenen Sommer ein zweites Rudel etabliert. Die Präsenz des Rudels in der Region Risoud im Vallée de Joux im Waadtländer Jura sei bestätigt worden. Dies, nachdem in der Gegend ein Jungtier beobachtet worden sei, teilte der Kanton Waadt am Freitag mit.
Aufgrund der Grenznähe wurden auch die französischen Wildtierbehörden informiert. Somit könne das Rudel koordiniert überwacht und seine Zusammensetzung dokumentiert werden.
Zwei Jungwölfe zum Abschuss freigegeben
Laut der Fachstiftung Kora für Raubtierökologie und Wildtiermanagment werden neue Rudel im Spätsommer und Frühherbst entdeckt. Dann sind die Jungen mit den Adulttieren unterwegs und können so zum Beispiel durch Fotofallen nachgewiesen werden. Die Kora führt das Wolfsmonitoring zusammen mit dem Kanton Waadt durch.
Das erste Wolfsrudel seit 150 Jahren im Kanton streift seit 2019 in der Region des Marchairuz-Passes umher. Ende August hatte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) den Abschuss von zwei Jungwölfen dieses Rudels bewilligt. Dies, nachdem in der Region mehrere Viehherden von den Raubtieren angegriffen worden waren.
Es war das erste Mal, dass der Kanton Waadt grünes Licht erhielt, um solche Regulierungsabschüsse durchzuführen. Nach Angaben des Kantons wurden diesen Sommer elf Rinder und vier Ziegen im Waadtländer Jura gerissen. Bislang wurden die Jungwölfe nicht erlegt.
Wegen Wolf: Kanton plant Risikoanalyse von Bergweiden
Künftig möchten die Waadtländer auch ältere Tiere ins Visier nehmen. Der Kanton werde beim Bundesamt für Umwelt ein entsprechendes Gesuch einreichen, teilte das kantonale Umweltdepartement mit.
Auch sollen die Herden gezielter geschützt werden. Der Kanton will in Zusammenarbeit mit den Tierhaltern eine Risikoanalyse der jurassischen Bergweiden durchführen.