Einsiedeln SZ: Ex-Richter sorgt mit Weidel-Gratulation für Furore

Redaktion
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Schwyz,

In Einsiedeln SZ sorgt ein Ex-Richter mit einer Gratulation an AfD-Politikerin Alice Weidel für Furore.

Einsiedeln SZ
Nicolas Rimoldi von Mass-Voll tauchte in Einsiedeln SZ mit seiner Gruppe zu einer unbewilligten Gegendemonstration auf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Einsiedeln SZ gratuliert ein Ex-Richter der AfD-Politikerin Alice Weidel per Inserat.
  • Dabei gibt er sich wiederholt als Repräsentant der Einsiedler Bevölkerung aus.
  • Nun sucht der Bezirksrat das Gespräch mit Oswald Rohner.

Einsiedeln SZ ist seit 2018 der Wohnort von Alice Weidel (AfD) und ihrer Partnerin. Jüngst geriet die Gemeinde in die Schlagzeilen, weil es dort zu Demonstrationen von Links und Rechts kam. Es kam zu Gehässigkeiten – und einem grossen Polizeieinsatz.

Mittlerweile hat sich die Lage rund um das Thema etwas gelegt. Doch jetzt giesst ausgerechnet ein Ex-Richter wieder Öl ins Feuer. In der jüngsten Ausgabe des «Einsiedler Anzeigers» bekundet dieser nämlich in einem Inserat Sympathien mit Alice Weidel.

Darf sich ein Ex-Richter mit der AfD solidarisieren?

Unterzeichnet hat das Inserat Oswald Rohner, Mann aus Einsiedeln, der bis Mitte 2022 dort Einzelrichter war. Brisant: Im Inserat gibt sich Rohner mehrfach als Repräsentant der Einsiedler Bevölkerung.

So schreibt er etwa an die Adresse von Weidel: «Wir Einsiedler wünschen Ihnen viel Kraft in Ihrem weiteren politischen Wirken in Deutschland.» In dem Inserat heisst es weiter, dass «die Solidarität der Einsiedler» mit Alice Weidel und ihrer Familie «riesig» sei.

Oswald Rohner behauptet, die «Einsiedler Bevölkerung» habe die «ungebetene linke Horde ausgepfiffen». Darüber berichtet das «Regionaljournal Zentralschweiz».

Bezirksrat plant keine Distanzierung von Ex-Richter

Was sagen die Behörden von Einsiedeln zu dem Fall? Laut Hanspeter Egli ist eine Distanzierung nicht geplant. Im Normalfall reagiere man weder auf Leserbriefe noch auf Inserate, so der Bezirksammann gegenüber «SRF».

Egli führt aus, dass man vielmehr versuche, mit der betreffenden Person oder Gruppierung Kontakt aufzunehmen. So sollen die Fragen geklärt werden. «Erfahrungen aus früheren Jahren zeigen: Das öffentliche Hin-und-Her-Schreiben bringt der Bevölkerung nichts», begründet der Einsiedler diese Taktik.

Rückblickend zur Demonstration meint Egli, dass diese der Bevölkerung Sorgen bereitet habe. Er habe aber auch von vielen Menschen gehört, dass der Bezirksrat die Situation gut gemeistert habe. «Einsiedeln hat keinen Schaden davon getragen», heiss es.

Egli betont, dass der Bezirksrat letzte Woche alle Parteien zu einem Austausch eingeladen habe. Am Schluss seien keine offenen Fragen mehr im Raum gestanden.

Wo gibt es Handlungsbedarf in Einsiedeln SZ?

Hanspeter Egli gibt zu, dass die Gemeinde teilweise auf dem falschen Fuss erwischt wurde: «Einsiedeln ist sich solche Veranstaltungen nicht gewöhnt. Und ich hoffe auch, dass wir uns nie daran gewöhnen müssen.»

Handlungsbedarf sieht der Bezirksrat darin, dass der Bevölkerung zu wenig klar sei, was Meinungsfreiheit bedeute. Eine Behörde könne eine Demonstration nicht einfach unterbinden, indem sie den Anlass nicht bewillige.

Man sei froh, wenn man entsprechende Anfragen erhalten würde, so der Bezirksammann: Denn so könne man sich auch vorbereiten. In einer nächsten Ausgabe des «Einsiedler Anzeigers» plant der Bezirksrat eine Stellungnahme zum Thema.

Kommentare

User #6410 (nicht angemeldet)

Es ist tatsächlich zutiefst erschütternd und unverständlich, dass solch diskriminierende und abwertende Äusserungen von Huldrych getätigt wurden. Diese Aussagen sind nicht nur entsetzlich und verwerflich, sondern sie verletzen auch grundlegende Prinzipien des Respekts und der Menschenwürde. Derartige Äusserungen haben in unserer Gesellschaft keinen Platz und sollten nicht toleriert werden. Es ist unerlässlich, dass rechtliche Konsequenzen folgen, um ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und für den Schutz der Rechte aller Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, zu setzen. Nur so können wir eine gerechte und respektvolle Gesellschaft aufbauen und in Frieden leben.

User #2514 (nicht angemeldet)

Weidel mobbt die ganze Zeit herum. Jeder ist ein Individum und egal welche Hautfarbe, Haare, Grösse, Gewicht, sexuelle Orientierung oder Facetten, wichtig ist einzig Anstand und Respekt anderen Menschen gegenüber. Schau dir mal die vielen Kommentare hier an, aus denen Hass und Intoleranz spricht. Sieht das danach aus, als ob diverse Personen gesellschaftlich akzeptiert wären? Genau gegen diese Diskriminierung, die nicht schön geredet werden darf, braucht es Widerstand!

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