AfD

Einsiedler fühlen sich nach Anti-AfD-Demo «versecklet»

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Schwyz,

Für die Anti-AfD-Demo kamen mehr Leute als angekündigt, Einsiedeln fühlt sich «versecklet». Der Landschreiber macht auch der Gegendemo Vorwürfe.

Einsiedeln SZ
Die Anti-AfD-Demo in Einsiedeln SZ war grösser als angekündigt, die rechte Gegen-Demo war nicht bewilligt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Linken warben für ihre Anti-AfD-Demo, es kamen mehr als die angekündigten 50 Leute.
  • Einsiedeln fühlt sich «versecklet» und macht auch der Gegen-Demo Vorwürfe.
  • Beide Seiten hätten Öl ins Feuer gegossen, die Gehässigkeiten seien beidseitig gewesen.

Am Samstag wurde in Einsiedeln SZ, dem Wohnort von Alice Weidel gegen den Rechtsrutsch in Deutschland demonstriert. Diese Kundgebung wurde genehmigt, eine Gegendemonstration von Mass-Voll hingegen nicht. Dennoch fand diese statt, es war gehässig, ein Aufeinandertreffen konnte aber verhindert werden.

Patrick Schönbächler, Landschreiber von Einsiedeln, macht im «Bote» Vorwürfe an beide Seiten: Beide hätten Öl ins Feuer gegossen, «unglaubliche Gehässigkeiten» seien von links und rechts gekommen.

Er gibt zu, dass die Situation und Dynamik «unterschätzt» worden sei. Die «linke Gruppierung» habe Öl ins Feuer gegossen, in dem sie ihre Kundgebung in allen nationalen Medien gestreut habe. Sie habe zur Teilnahme ausgerufen, obwohl nur 50 Personen angemeldet gewesen seien. «Auf gut Deutsch wurden wir versecklet.»

«Dieses mediale Verhalten» habe dann dazu geführt, dass die «rechten Gruppierungen» zur Gegendemonstration aufriefen, so Schönbächler. Diese wurde aber nicht bewilligt – aus ideologischen Gründen, wie von Rechts zu hören war.

Schönbächler dementiert dies stark, es habe nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit Platzmangel und Sicherheitsaspekten. Den Gegendemonstranten habe man Alternativen angeboten, die sie nicht hätten wahrnehmen wollen.

«Wir wollen das nicht»

So sei es dann zum «Showdown mit Hassparolen» gekommen, wie man es in Einsiedeln so nicht gekannt habe. «Das beidseitige Verhalten irritiert und macht nachdenklich», so Schönbächler. «Was für Meinungsäusserungen erträgt es künftig im öffentlichen Raum? Gibt es noch Toleranz und Gelassenheit?»

Laut seiner Einschätzung habe der ganze Samstagnachmittag die Einheimischen «geärgert». Es störe sie, dass «auf dem Buckel von Einsiedeln die stark polarisierende deutsche Politik ihren Schauplatz fand. Wir brauchen und wollen das nicht».

Hast du schon einmal an einer Demo teilgenommen?

Deutlich wird auch die Bezirkskanzlei Einsiedeln in einer Mitteilung: «Wir wollen das nicht», sei der Konsens von links bis rechts in Einsiedeln. Das Unverständnis und den Ärger gebe es «völlig zu Recht» und würden gehört.

Nun läuft in Einsiedeln SZ die Aufarbeitung der Demonstrationen. «Solche Vorfälle und Situationen dürfen sich nicht wiederholen», sagt Landschreiber Patrick Schönbächler. In Zukunft werde man Gesuche um Kundgebungen «kritischer prüfen und restriktiver handhaben».

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Kommentare

User #4014 (nicht angemeldet)

Warum müssen deutsche nach Einsiedeln kommen um zu demonstrieren? Uns Schweizer ist das zu blöde denn In der Schweiz wohnen sehr viele Leute die im öffentlichen Rampenlicht stehen, weil wir sie in Ruhe lassen und sie sich hier frei bewegen können ohne das wir sie an die Medien bringen! Dafür steht die Schweiz bei den prominenten Politikern, Sängern, Schauspielern, Sportlern und Monarchisten an oberster Stelle zum wohnen!

User #2362 (nicht angemeldet)

Die Nau-Journis könnten sich mal mehr um ihre Rechtschreibfehler kümmern, statt der Zensur. „Ach wie schön und friedlich war es früher, als wir noch Grenzen in Europa hatten.“

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