Elektrizitätswerke-Chefs: Gleich hohe Löhne wie Bundesräte!
Das Führungspersonal der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) erhält eine Millionen-Vergütung. Ein Zürcher Regierungsrat verdient deutlich weniger.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EKZ-Geschäftsleitung hat 2023/24 insgesamt 2,24 Millionen Franken Jahreslohn erhalten.
- Im Verwaltungsrat sind die Entschädigungen über drei Jahre um 44 Prozent gestiegen.
- Den grössten Sprung gab es dort ausgerechnet während der Pandemie.
Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) zahlen ihrem Topmanagement beachtliche Summen: Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, erhielt die fünfköpfige Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2023/24 insgesamt 2,24 Millionen Franken.
Der Einzellohn von EKZ-CEO Urs Rengel bleibt dabei unbekannt. Pro Geschäftsleitungsmitglied ergibt sich damit ein Durchschnittslohn von etwa 450'000 Franken.
Zum Vergleich: Ein Bundesrat verdient ungefähr gleich viel, ein Zürcher Regierungsrat 100'000 Franken weniger.
Zirka sieben Prozent mehr erhielten die Chefs als noch im Vorjahr.
Gewinnbeteiligung für Kanton und Gemeinden
Grund für die Lohnsteigerung dürften erfolgreiche Geschäftsjahre in der Vergangenheit gewesen sein. Beispielsweise 2023/24 erzielte die EKZ einen Gewinn von 115 Millionen Franken. Davon flossen 37 Millionen an Kanton und Gemeinden.
Auch der EKZ-Verwaltungsrat profitiert von steigenden Vergütungen. Die Gesamtentschädigung für die 15 Mitglieder beträgt 2023/24 591'000 Franken. Dies entspricht einer Erhöhung von 44 Prozent in drei Jahren.
Der grösste Sprung erfolgte 2021/22 mit einer Erhöhung um ein Drittel – ausgerechnet während der Pandemie.
«Verdacht der Selbstbedienung»?
EKZ-Kommunikationschefin Claudia Egli erklärt gegenüber dem «Tagesanzeiger», dass dies das Ergebnis eines «normalen Prüfungsprozesses» gewesen sei.
Man habe damit die Entschädigungen an die Teuerung und den Aufwand anpassen wollen.
Geld, das an Amtsträger, die im Verwaltungsrat sitzen, wie etwa Regierungsrat Martin Neukom (Grüne) geht, wandert in die Staatskasse.
Tobias Weidmann, Fraktionschef der SVP im Zürcher Kantonsrat, hält es für fragwürdig, dass der EKZ-VR selbst über Erhöhungen entscheiden könne.
Ein «Verdacht der Selbstbedienung» entstehe dadurch, so die Zeitung.