EM 2024: Arbeitgeber knallhart: EM gibts nicht auf Arbeitszeit
Die Schweizer sind im Fieber der EM 2024. Wer die Spiele aber auf Arbeitszeit schauen will, kann das vergessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit bald einer Woche steckt die Schweiz im EM-Fieber.
- Die Leute wollen die Spiele trotz der Arbeit nicht verpassen.
- Viele Grossfirmen bieten ihrem Personal deshalb flexible Arbeitszeiten an.
- Aber: Spiele auf Arbeitszeit zu schauen gibts nicht.
Die Schweiz steckt im EM-Fieber! Doof nur, dass man neben all den Fussball-Spielen ja auch noch arbeiten muss.
Heute, Mittwochabend, startet der Match der Nati erst um 21 Uhr. Wer zehn Stunden Schönheitsschlaf braucht und morgen früh im Büro sein muss, steht vor einem Dilemma.
Dürfen Schweizerinnen und Schweizer wegen der EM 2024 auch mal später mit der Arbeit anfangen, oder früher nach Hause gehen? Nau.ch hat bei grossen Arbeitgebern angefragt.
«Die Matchzeit gilt nicht als Arbeitszeit»
Die Mobiliar-Versicherung beschäftigt rund 5800 Personen. Sie seien frei, sich die EM-Spiele anzuschauen, heisst es auf Anfrage.
Man appelliere an Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Aber die Ansage ist klar: «Die Matchzeit gilt nicht als Arbeitszeit.» Wer also im Büro den Match schaut, muss die verlorene Zeit aufarbeiten.
Für die rund 50'000 Mitarbeitenden der Post gibt es keine spezielle Regelung während der EM 2024. Aber: Wo immer möglich, biete man flexible Arbeitszeiten an, heisst es auf Anfrage. Heisst: Früher anfangen oder später aufhören.
«Auch während der EM vertrauen wir darauf, dass unsere Mitarbeitenden ihre Arbeit ohne spezielle Regelungen in gewohnter Qualität erledigen.» Damit hätte die Post bereits an vergangenen Endrunden gute Erfahrungen gemacht. Nach EM-Schauen auf Arbeitszeit klingt es also auch bei der Post nicht.
Migros und Coop gehen auf EM-Freiwünsche ein
Auch bei der Migros ist man flexibel. Nach Rücksprache mit den Vorgesetzten könne individuellen Wünschen nachgegangen werden, heisst es auf Anfrage. Genau das Gleiche schreibt auch Konkurrent Coop.
So wird es auch bei Sunrise gehandhabt. Hier kann man die Spiele um 15 und 18 Uhr sogar live im eigenen Clubhouse schauen.
So können die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemeinsam mitfiebern. Doch auch der Mobilnetz-Anbieter betont, dass die Zeit nicht als Arbeitszeit gilt.
SBB-Mitarbeiter müssen trotz EM 2024 pünktlich auf der Matte stehen
Ein wenig anders sieht es bei der SBB aus. Nur ein geringer Teil der Mitarbeitenden könne sich die Zeit selber einteilen. Denn «die Bahn muss trotzdem rollen», heisst es auf Anfrage.
Die beiden Gruppenspiele der Schweiz finden heute und am Sonntagabend um 21 Uhr statt. Spätestens dann sind die Public Viewings wieder voll.