EM 2024: Uefa gibt Fehler zu – Matthäus tobt: «Eine Frechheit»
Die «Nicht-Penaltyszene» zwischen Deutschland und Spanien an der EM 2024 geht um die Welt. 80 Tage nach dem Viertelfinal kocht der Ärger wieder neu auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uefa-Schiri-Kommission taxiert den Penaltyentscheid im EM-Viertelfinal als Fehler.
- Deutschland hätte demnach einen Penalty gegen Spanien erhalten sollen.
- Lothar Matthäus spricht von einer «Frechheit».
Diese Einsicht nach 80 Tagen kommt für die deutschen Fussball-Fans zu spät: Am Montag wird bekannt, dass die Uefa-Schiri-Kommission den Nicht-Penalty-Pfiff an der EM 2024 offenbar als Fehlentscheid taxiere.
Spaniens Cucurella blockierte in der Viertelfinal-Verlängerung gegen Deutschland einen Ball mit der Hand. Der Penaltypfiff blieb aber aus – kurze Zeit später schied die DFB-Elf an der Heim-EM aus. (Video oben)
Das sorgt in Deutschland für Ärger – auch bei Lothar Matthäus (63): «Ich habe damals sofort gesagt: Klarer Elfmeter!»
Danach sei die Nachricht gekommen, dass es eine Anweisung des Schiri-Obmannes der Uefa gegeben habe, keinen Elfer zu pfeifen, wenn der Arm locker herunterhängt. Deswegen habe er gesagt, dass der Entscheid nachzuvollziehen sei.
«Aber heute stellt sich die Frage: Gab es diese Anweisung in Wirklichkeit gar nicht?», so «Loddar». «Um das aufzuklären, würden mich die Aussagen des Schiedsrichters und des VAR interessieren.»
Matthäus über Fehler an der EM 2024: «Eine Frechheit!»
Die deutsche Fussball-Ikone erklärt bei «Bild» weiter: «Wenn es stimmt, dass die Uefa jetzt zugibt, dass es eine Fehlentscheidung war – dann sind wir offenbar betrogen worden! Dann war die angebliche Anweisung nur eine Ausrede. Eigentlich eine Frechheit, dass es jetzt zugegeben wird, was damals alle gesehen haben.»
Der DFB selber hat sich laut dem Blatt noch nicht gemeldet. Man wolle zuerst prüfen, ob die Enthüllungen aus Spanien zutreffen. Dort berichtet das Portal «Relevo», dass die Schiri-Kommission den Fall als Fehler einstufe.
Die zitierten Aussagen: «Nach den neuesten Uefa-Richtlinien sollte ein Handballkontakt, der einen Torschuss verhindert, härter bestraft werden.»
Und weiter: «In diesem Fall hat der Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm gestoppt, wodurch er sich selbst vergrössert hat. Daher hätte ein Strafstoss verhängt werden müssen.»
Ein schwacher Trost für die DFB-Elf – sofern diese Aussagen stimmen.